Unfaßbar patriotischer Kleinkriegsfilm...02.07.2018
Der beste Satz dieses durch und durch hohlen Streifens kommt relativ früh im Film. Eine Soldatin sagt über die Sonderkommandotruppe der Wolf Warrior, diese seien „die Special Forces von den Special Forces“. Na, da weiß man, was man hat. Worum geht es? Sniper Leng Feng wird aufgrund von Befehlsverweigerung nicht entlassen sondern darf bei den tollen Jungs mittun. Diese werden bei einer Übung zunächst von unfaßbar schlecht hingetricksten Digitalwölfen angegriffen ( das sind Szenen zum Abschalten, weil sie wahrlich technisch aus der Steinzeit kommen ). Danach haben sie es mit einer Söldnertruppe zu tun, deren Auftraggeber Rache für den von Feng verursachten Tod seines Gangsterbruders will. All das spielt sich im ländlichen China ab, kurz hinter der Grenze...also sehen wir Menschen, die sich wie beim Cowboy-und-Indianer-Spiel durch Wälder verfolgen.
Aber davor wartet das Grauen, denn der Film ist um den Faktor 10 ekelhaft patriotischer als vergleichbare Hollywoodproduktionen. Man zeigt sein tolles Kriegsgerät vor, ergeht sich in schwülstigen Dialogen, und bevor es gegen die Bösen geht, wird sich noch ein „I fight for China“ - Badge an die Uniform geklebt. Nun ist all das schlimm, man könnte aber darüber hinwegsehen, wenn die Action stimmt. Leider tut sie das nicht, Scott Adkins darf zwar mittun, um den Westen auch für den Film zu gewinnen, aber seine Kampfsportkunst wird verschenkt, zuungunsten von Dauergeballer mit schweren Waffen.
Nun mag ich Filme aus diesen Spezialbereich an sich gerne, aber die schwache Regie, die dämlichen Dialoge und die wenig zielgerichtete Handlung vermiesen mir den Spaß zu deutlich. Da dann auch noch hier und da wenig ersichtlich ist, wer denn gerade wen im Wald erschießt, das Gelände zudem so eintönig ist wie der ganze Film und auch die Kampfkunst von Wu Jing gar nicht genutzt wird, bleibt nicht viel, was man dem Film zugute halten kann. Leider wenig erbaulich, zuweilen trotz der Kürze langweilig und daher in Summe enttäuschend – 4/10.