Fatal Frames - Okkulte Morde (1996)

Regisseur Al Festa schuf mit "Fatal Frames" einen geradlinigen und wenig überraschenden Serienkiller-Thriller, der einzig durch seine spektakuläre Optik auffällt. Geradezu inflationär eingesetzte Blau- und Orange-Filter bestimmen ebenso das Bild wie Unmengen von sinnlosem Nebel, weichen Überblendungen und wackeligen S/W-Bildern - kurz: Elegant aber nach einer Zeit ermüdend und mitunter auch nervend. Der passable Soundtrack fällt nicht weiter auf und erinnert in seinen Klängen tendenziell an ähnlich gelagerte Filme. u.a. von Dario Argento.
Weit schwerer wiegt aber die einfallslose Geschichte, die zum einen viel zu lang ausgefallen ist und zum anderen kaum Spannung entwickelt. Gerade die Meuchelszenen sind sehr vohersehbar und zudem relativ unrealistisch (wie so manches an dem Film). Stets an den bekanntesten Örtlkchkeiten Roms wie dem Trevi-Brunnen mordend, ist niemals auch nur eine einzige Menschenseele in der Nähe, sehr merkwürdig für eine touristenverseuchte Millionenmetropole...
In Sachen Darstellern gefielen mir eigentlich nur die Gastauftritte von Donald Pleasence und Agnus Scrimm, die anderen Charaktere von Sängerin bis Komissar kommen entweder typisch italienisch schmierig rüber oder spielen schlicht unglaubwürdig wie beispielsweise der cholerische Kommisar - Stichwort "Overacting".
Alles andere als positiv auch die Mordszenen: In schöner Regelmäßigkeit über den Film verteilt spätestens nach dem dritten Mal einfach nur öde, da praktisch immer das selbe 0815-Geschlitze zu sehen ist. Mehr oder weniger ein echtes Armutszeugnis für einen Giallo, da reissen auch die ab und an rumliegenden Köpfe nichts mehr raus...

Schlussendlich ein sehr durchschnittlicher Film, der lediglich Freunden bunter Farbfilter und römischer Sehenswürdigkeiten gefallen dürfte. Hier wurde viel Potential verschenkt in den Bereichen Cast, Goreszenen und Storyline. Ja selbts den Mörder hat man spätestens nach einer Stunde höchstwahrscheinlich erraten. Einzig wirklich gelungene Szene ist eine kleine Homage seitens Donald Pleasence, der gegen Mitte des Filmes zurück in die Staaten reist, um den Fall "Myers" wieder aufzunehmen angesichts des nahenden Halloweenabends :)