Ein amerikanischer Videoclipregisseur reist beruflich nach Italien, wo ein maskierter Videokiller stets unter den Augen des Regisseurs die Anzahl der Crewmitglieder schrumpfen lässt, so dass der Amerikaner schnell in Verdacht gerät, hinter den Morden zu stecken.
Bei "Fatal Frames" handelt es sich um einen Spätgiallo, dem man anmerkt, dass die große Zeit der stimmigen und spannenden Gialli längst vorbei war.
Das größte Problem des Films ist die stolze Überlänge von mehr als zwei Stunden. Bei so einer Laufzeit braucht man schon eine besonders fesselnde Story, um kein Gefühl der Langatmigkeit beim Zuschauer aufkommen zu lassen und eine solche gibt es hier leider nicht. Die Hauptgeschichte um den amerikanischen Regisseur und die Morde in seinem Umfeld ist zu dünn für kurzweilige Spannung und zu allem Überfluss wurde diese mit nebensächlichem Mysterykram in Form von Geisterbeschwörungen, rätselhaften Schlossereignissen oder Malervergangenheiten und allerhand in die Länge gezogener Dialoge, Ermittlungsarbeiten und Musikvideoclipszenen gestreckt.
Auch kommt kein richtiger Mördererratewille beim Zuschauer auf, weil keine falschen Fährten gelegt werden und die Zahl der Verdächtigen sich in einem sehr engen Rahmen bewegt. Die tatsächliche Auflösung ist dann auch äußerst mäßig und unglaubwürdig ausgefallen, so dass man sich am Ende ein wenig verschaukelt fühlt.
Die Besetzung wartet mit ein paar großen Namen wie Donald Pleasence (in seiner letzten Rolle und mit einem netten "Halloween"-Abschied), Angus Scrimm und Linnea Quigley, wobei diese nur kleinere Rollen einnehmen. Bei den beiden Hauptdarstellern Rick Gianasi und Stefania Stella hält sich das schauspielerische Talent stark in Grenzen. Ersterer glänzt mehr mit einer wohl gepflegten Frisur als durch Mienenspiel und Frau Stella soll den Part einer attraktiven Sexbombe einnehmen, wobei diese in meinen Augen eher wie eine aufgebrezelte Version von Kader Loth daherkommt, was sämtliche erotische Phatasien im Keim erstickt. Ebenfalls nicht besonders gut gespielt, aber dafür herrlich erheiternd ist die ständige Ausderhautfahrerei von David Warbeck als Kommissar Bonelli.
Bei der Umsetzung hat Regisseur Al Festa fleißig bei Argento und Co. abgeschaut, was man in den immer wieder in rot und blau getränkten Bildern und der Verwendung der goblinartigen Synthesizermusik erkennt, wobei beides jedoch nie die Stärke der Vorbilder erreicht. Die Kameraführung ist nicht übel und weist abwechslungsreiche Fahrten, Zooms und Einstellungen auf.
Seitens der Bluteffekte gibt es wenig Positives zu berichten. Der Killer ist zwar mit einer Machete bewaffnet und setzt diese auch mehrfach gegen Körper, Gliedmaßen und Köpfe ein, aber besonders toll umgesetzt sind diese von Steve Johnson nicht. Zudem gleichen sich die Morde optisch sehr, wodurch hier wenig Abwechslung an der Tagesordnung steht.
Insgesamt ist "Fatal Frames" ein viel zu lang geratener und inhaltlich wenig überzeugender Spätgiallo, der selbst Genrefans wenig Freude bereiten wird.