Escobar: Paradise Lost (2014)

Realistisches aus Kolumbien...29.12.2016

Nick eröffnet mit seinem Bruder in Kolumbien eine Surfschule, verliebt sich in ein Mädel, hat Ärger mit der lokalen Szene...alles ganz normal. Doch der Onkel des Mädels ist kein mann wie Du und ich, sondern Pablo Escobar...und als Nick als eine Art Hausmeister in dessen Dienste tritt, ändert sich für ihn alles, derweil die Nichte vor den Drogenaktivitäten Escobars die Augen verschließt. Escobar soll nun ins Gefängnis, aber vorher kappt er alle Bande hinter sich - wodurch auch Nicks Leben bedroht ist. Dieser soll einen letzten Auftrag für Escobar ausführen, der sich jedoch anders entwickelt als gedacht...und wir erleben, wie es ist, in den Klauen eines weithin gefürchteten Mannes zu sein.

Wer hier dem Klappentext der DVD traut, wird enttäuscht., denn vom blutigen Kampf Escobars gegen die Regierung ist hier nichts zu sehen. Wer Action erwartet, wird auch enttäuscht, denn Action ist hier nicht im Fokus. Aber wer Bilder vom Surfen an Kolumbiens Traumstränden erwartet, geht auch ins Leere, denn davon ist mal gar nix  geboten. Was also ist es, daß diesen Film dennoch empfehlenswert macht? Nun, zum einen ist Benicio del Toro als Drogenbaron eine Klasse für sich, da macht es Spaß, ihm bei der Arbeit zuzuschauen. Zum anderen wird eine durchaus realistische Geschichte erzählt, die im Grunde davon handelt, daß man im Zuge einer Liebe durchaus schwere Probleme mit dem "Schwiegervater" bekommen kann.

Das alles geht in rasch vorüberziehende zwei Stunden hirein, mündet in ein spannendes Finale samt Schießerei, einzig das Ende des Films kann nicht überzeugen, da wollte man eine tragische Volte zu viel. Macht nichts, denn gute Gangsterepen sind rar im Kino, da bin ich gerne zu Abstrichen bereit. Brutalitäten stehen nicht im Vordergrund, das Treiben entwickelt sich mit aller Ruhe, zusehends dramatischer, und man leidet mit Nick mit, der durch Liebe gefangen ist in einer Situation, die man nicht teilen möchte. Guter Film also, weithin unbekannt wie mir scheint, aber das ist abseits der Superhelden derzeit eh gang und gebe...8/10.