Evan Lake hat in seiner langjährigen CIA-Laufbahn schon viele Kämpfe erfolgreich ausgetragen, doch diesen kann er nicht gewinnen: Er erfährt, dass er an einer besonders aggressiven Form von Alzheimer leidet, es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit. Dabei zählt jede Minute, denn die Hinweise häufen sich, dass der tot geglaubte Topterrorist Banir noch lebt! Als Lakes Vorgesetzte von seiner Krankheit erfahren, muss er allerdings seinen Dienst quittieren. Dies hält ihn nicht davon ab, gemeinsam mit seinem unerfahrenen Schützling Milton Schultz auf eigene Faust die frische Spur aufzunehmen. Schließlich hat Lake noch eine ganz persönliche Rechnung mit Banir zu begleichen …
Das ein Nicolas Cage seine besten Tage längst hinter sich hat weiß man nicht erst seit heute, denn diesen Umstand bemerkt man in den letzten Jahren immer häufiger in den unzähligen Filmen mit ihm in der Hauptrolle, die den Markt regelrecht zu überschwemmen drohen. Auch "Dying of the Light" zählt nicht unbedingt zu den Überfliegern und im Grunde genommen fällt es sogar verhältnismäßig schwer, die vorliegende Geschichte als waschechten Thriller anzusehen. Für die Regie zeichnet Paul Schrader verantwortlich und der gute Mann hat innerhalb seiner Laufbahn anscheinend wirklich das sprichwörtliche Pech gepachtet. Nachdem ihm schon sein Film "Dominion: Exorzist - Der Anfang des Bösen" förmlich aus den Händen gerissen wurde, stellt auch die hier erzählte Geschichte nicht mehr das dar, was Herr Schrader eigentlich auf dem Plan stehen hatte. Das Ergebnis ist dann eine eher eigenwillige Erzählung, in der Cage einen an einer seltenen Form der Demenz erkrankten CIA-Agenten spielt, der unbedingt noch eine offene Rechnung mit einem von allen anderen für tot gehaltenen Terroristen begleichen möchte. Der Witz an der Sache ist, das auch der Gegenspieler an einer todbringenden Krankheit leidet, was im Prinzip eigentlich schon für eine ungewohnt komische Note sorgt.
Nun könnte man trotz allem einen eventuell temporeichen Thriller erwarten, doch stattdessen präsentiert sich vielmehr ein menschliches Drama, in dem Nic Cage aber zugegebenermaßen eine ordentliche schauspielerische Leistung an den Tag legt. Seine Darstellung des erkrankten Agenten ist nämlich so ziemlich der einzige Pluspunkt in einer ansonsten eher drögen Inszenierung. Hier kann der Mime einmal mehr eine Kostprobe seiner viel gerühmten Acting Qualitäten zum Besten geben, was insbesondere in den Passagen sehr gut zum Ausdruck kommt, in denen die Symptome seiner Krankheit zum Ausdruck kommen. Leider konzentriert sich das Szenario aber auch zu sehr auf diesen Aspekt und lässt so die eigentliche Thematik viel zu sehr in den Hintergrund geraten. Fans von Action und Thrill kommen nämlich nur sehr selten auf ihre Kosten und wenn überhaupt, dann treten diese Dinge auch nur in der zweiten Filmhälfte das ein oder andere Mal in Erscheinung. So erscheint die Geschichte dann auch an vielen Stellen einfach zu unausgegoren um einen wirklich überzeugenden Eindruck beim Zuschauer zu hinterlassen, der sicherlich mit einer ganz anderen Erwartungshaltung an dieses Werk heran gegangen ist.
Wie dem aber auch sei, auf eine gewisse Art und Weise übt "Dying of the Light" dennoch eine kaum in Worte zu fassende Faszination auf den Betrachter aus, was meiner persönlichen Meinung nach ganz eindeutig im Schauspiel des Hauptdarstellers zu begründen ist. Der Rest der Schauspieler-Riege hingegen hinterlässt einen eher recht blassen Eindruck und trägt nicht unbedingt dazu bei, den gewonnenen Gesamteindruck des Szenarios in irgendeiner Art aufzuwerten. Eigentlich ist das sehr schade, denn die Erzählung beinhaltet doch einiges an Potential, das jedoch zu keiner Zeit auch nur annähernd ausgeschöpft wurde. Vielleicht würde es anders aussehen, wenn man dem guten Paul Schrader nicht in sein Handwerk gepfuscht hätte, doch sich darüber den Kopf zu zerbrechen ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss.
Was am Ende bleibt ist ein Film aus dem man weitaus mehr hätte herausholen können und der sich viel zu sehr mit dem Leiden der Hauptfigur beschäftigt, als das er die eigentliche Kern-Thematik bearbeitet. So wird "Dying of the Light" dann wohl auch bei den meisten Leuten lediglich die gelungene Performance eines in die Jahre gekommenen Nicolas Cage im Gedächtnis haften lassen, denn ansonsten beinhaltet das Geschehen kaum nennenswerte Schauwerte, an die man sich auch im nachhinein noch erinnern würde.
Fazit:
Leider bekommt man es einmal mehr mit einem Film zu tun, der eventuell in ihn gesetzte Erwartungen nicht erfüllen kann. Einen Blick kann man zwar durchaus riskieren, sollte aber schon im Vorfeld davon ausgehen, das die eigenen Erwartungen möglichst niedrig gehalten werden sollten.
5/10