Die Story: Nach vielen Jahren kehrt Susanna Kelton (Carol Lynley), die inzwischen einen smarten und reichen New Yorker Verleger geheiratet hat, zusammen mit diesem an den Ort ihrer Kindheit zurück, ein kleines Fischerdorf auf einer englischen Insel. Hier ist sie in einer alten Mühle herangewachsen, die sie nun geerbt hat und die sich als recht schauerliche Grusel-Location entpuppt. Wobei wir bereits im Vorspann erfahren: Etwas Dunkles, Unheimliches, das schon das Kind Susanna bedrohte, wohnt im Speicher der Mühle, und letztlich ist es für sie auch Sinn der Reise, diese Kindheitstraumata aufzuarbeiten.
Doch nicht nur Übernatürliches macht dem Paar zu schaffen, auch eine Bande halbwüchsiger Rocker, angeführt von Ethan (großartig wirr und verwahrlost: Oliver Reed), hat es auf die exotischen Städter abgesehen und sorgt für allerlei bedrohliche Situationen. Und dann ist da noch Susannas Tante, eine kauzige, hexenhafte Frau, die in einem alten Leuchtturm wohnt und offenbar mehr über den "Fluch der Keltons" weiß, als sie zunächst zugeben will.
Vom "Monster" sieht man bis zum Schluss des Films nichts, stattdessen zerspringt der Film ein wenig in eher episodenhafte Handlungsstränge, die meistens Oliver Reed und seine Bande ins Zentrum des Geschehen setzen und den Film eher zum Stalking-Psychodrama machen. Dennoch ist der Film keineswegs schlecht, weiß mit gut spielenden Darstellern, einer packenden Atmosphäre und herrlichen Landschaftsaufnahmen (die in Cornwall entstanden) aufzuwarten. Da verzeiht man auch kleinere Goofs, etwa dass das hintere Seitenfenster des schicken US-Cabrios des Pärchens in der Schnittfolge einer Fahrt einmal auf der linken, dann wieder auf der rechten Seite hochgekurbelt ist.
Etwas enttäuschend ist die Auflösung, das "Monster" erweckt am Schluss eher Mitleid als dass es für wirklich bedrohliche Szenen sorgen könnte, besser funktioniert der Suspense in den Szenen, in denen man es noch nicht sieht und die aus seiner eigenen Perspektive gefilmt sind. Woher sich die FSK18-Freigabe des Videos begründet, ist mir ein Rätsel, graphische Gewalt oder Blut ist praktisch überhaupt nicht zu sehen.
Insgesamt ein eher untypischer Vertreter der britischen 60er-Horrorfilme ohne Dunkelheit und Nebel (aber mit viel Spinnenweben in der alten Mühle), der mit einer tollen Location, fein ziselierten Nebenfiguren und guter Atmosphäre aufzuwarten weiß, wozu auch der jazzige Soundtrack nicht wenig beiträgt.