Review

kurz angerissen*

Sam Jackson und seine Flugzeuge... einstmals kämpfte er dort mit Schlangen, nun wird er als US-Präsident in einer Kapsel in die bajuwarischen Wälder geschossen, die Finnland imitieren sollen. Man lässt ihn auf einen absoluten Antipol treffen, einen finnischen Jungen zur Stunde seines Männlichkeitserwachens in der Wildnis nämlich, und schon damit verspricht die Prämisse fast noch mehr Explosionen als das atemfrischblaue Coverartwork mit seiner zerberstenden Air Force One.

Vielleicht ist das die Crux an der Sache, denn "Big Game" ist keineswegs das große Krawumms-Event-Movie, das sein Äußeres vermuten lässt, sondern ein kleiner Film mit eher kleinen großen Momenten. Verstohlen wird der Absturz des Flugzeugs im Off des Schnitts kaschiert, Feuergefechte finden auch eher ahnungsweise statt und die auf Kontraste angelegten Oneliner erreichen niemals das angestrebte Niveau eines Shane Black in Hochform. Überhaupt fehlt die 90er-Jahre-Physis, mit der einst Muskelmänner wie Arnold Schwarzenegger durch solche Screenplays getrampelt sind. Es fehlen die Über-Momente vom Format eines Fallschirmabsprungs nach "Eraser"-Formel, was umso schmerzlicher deutlich wird, als dass diese Art des altmodischen Filmemachens mehr als nur angedeutet wird.

Gleichwohl ist die Regiearbeit des "Rare Exports"-Machers keine unsympathische; Jackson wurde endlich mal wieder zu einer Hauptrolle bewegt und Onni Tommila ist der etwas andere Kinderdarsteller, zudem zeigt sich der deutsche Süden von einer recht hübschen Seite. Der gesellschaftlichen Begegnung der dritten Art schaut man nicht ohne ein gewisses Amusement zu, nur ist eben die Blase größer als der eigentliche Film darin.

*weitere Informationen: siehe Profil

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