Vom Mord am Postboten...21.12.2015
Kleines Städtchen im Nirgendwo, alles ruhig, nur beobachtet und filmt ein Pärchen einen Mord am örtlichen Postboten. Dieser Vorfall ist der Auslöser für eine Verkettung von Unfällen und Zufällen, denn so simpel, wie die Story anmutet, ist hier nichts...und es kommen auch nicht alle mit dem Leben davon.
Schöner Film, der mit netten Einstellungen des verschlafenen Nestchens Cut Bank beginnt, der Raps blüht, der Postbote bekommt einen Kuchen geschenkt, man kennt sich und grüßt sich. Es ist der Inbegriff der Spießigkeit, das kleine Leben einfacher Amerikaner auf dem Land, bei dem der Höhepunkt im Leben sich so darstellt: Miss Cut Bank zu werden. Boh, welch unglaubliche Ödnis...da will man nicht lange sein, doch wenn sich Fluchtpläne auf einmal anders entwickeln, merkt man, daß hinter der Fassade der Dörflerei allerhand Abgründe lauern. Kennt man aus dem eigenen Leben, Klatsch und Tratsch allenthalben...
Man darf nicht zuviel erwarten, denn es gibt hier wenig Action, sondern einen ruhigen Krimi, nach Vorbild von Ein einfacher Plan. Dort wie hier geht die Sache schief, aber Cut Bank gefällt mir in Summe ein klein wenig besser, gerade wegen der verschrobenen Figur des Einsiedlers, der nur sein Päckchen haben will. Darstellerisch kann man insgesamt auch nicht maulen, der Film ist in Summe kurz, erzählt seine Geschichte mit vernünftigem Tempo, läßt wenig Raum für Schwafelei...die Story wird durch die Darsteller auf den Punkt gebracht. Solide Produktion aus sicherer Hand, das gibt es nicht mehr so oft...somit 8/10.