Ein kleines Mädchen namens Reality findet eine Videokassette im Bauch eines erlegten Wildschweins. Ein Fernsehkoch (Jon Heder, „Napoleon Dynamite“) in einem Rattenkostüm klagt über extremen Juckreiz. Ein Kameramann (Alain Chabat) hat eine Filmidee zu einem Film über mordende Fernsehgeräte, sieht eben diesen Film aber vor dessen Fertigstellung im Kino…
Nach RUBBER und WRONG entführt Regisseur Quentin Dupieux, wohl besser bekannt unter seinem DJ-Namen „Mr. Oizo“, den Zuschauer ein weiteres Mal in sein verqueres Paralleluniversum mit seinen ganz eigenen Gesetzen. Mit der Realität, wie es der Titel verheißt, hat das nicht mehr allzu viel zu tun. Dafür mit vielen schrägen Situationen. Das Gezeigte wirkt kopflos, bizarr, unwirklich und (nur) lustig wegen des Fehlens jeglicher Logik, entpuppt sich jedoch als Traum im Traum im Traum im Traum und cineastische Psychoanalyse. Wie in VIDEODROME ist eine Videokassette des Rätsels Lösung. Der Kerl aus WRONG COPS schenkt als Schuldirektor in Frauenklamotten einem Rentner keine Blumen. Der Film erzeugt Kopfkino. Als Zuschauer hat man im Grunde zu keiner Zeit eine Chance irgendwas zu checken. Und versucht man es, verursacht dies, wie bei dem Rattenkoch, Ekzeme im Kopf. Das Ergebnis ist noch verspulter als WRONG und RUBBER und im Grunde nicht mehr Mindfuck, sondern nur noch Fuck.
Unter den Darstellern befinden sich bekannte Gesichter wie Alain Chabat (THE SCIENCE OF SLEEP [Darsteller], ASTERIX & OBELIX: MISSION KLEOPATRA [Regie]) und Jon Heder (NAPOLEON DYNAMITE, DIE EISPRINZEN). Chabat ist im Rahmen seiner Filmidee auf der Suche nach dem perfekten Schrei und krächzt sich einen von der Gondel. So viel Mut zum Wahnsinn schreit nach Anerkennung.
Unterschied zu früheren Werken, insbesondere WRONG COPS: Dieses Mal verzichtet Dupieux auf einen hausgemachten Soundtrack und greift auf Philip Glass zurück.
„Kubrick My Ass!“
Fazit:
Irgendwo zwischen Lynch und nicht lustig. Wer mit den filmischen Ergüssen von Mr. Oizo etwas anfangen kann, wird auch REALITY mögen.