What the Fuck heißt REDIRECTED? (2014)

Statt Malaysia Litauen...27.06.2015

Nach einem gelungenen Raubüberfall landen vier Briten, einer davon quasi gekidnappt, statt in Malaysia in Litauen, da ihr Flugzeug wegen der isländischen Aschewolken umgeleitet - redirected - wurde. Dumm nur, daß sowohl die Überfallenen ihnen auf den Fersen sind, als auch die lokalen Größen ihren Teil der Beute haben wollen...das führt zu allerhand Verwirrung und zahlreichen komischen Situationen.

Es war lange ruhig um britische Gangsterkomödien. Lange ist es her, daß man sich über Snatch amüsiert hat, und in der Folge leider immer weniger über die zahlreichen Versuche, das Erfolgsrezept von Guy Richie zu kopieren. Und nun darf Vinnie Jones als Gangster mittun, in einem Streifen, der all das tut, was man aus dem Vorbild kennt...verschiedene Handlungsstränge auf wundersame Weise verknüpfen, derbe Fluchereien zulassen, Kapiteleinblendungen als Trennung verwenden...und endlich einen Film im Ostblock spielen lassen, ohne dies mühsam tarnen zu müssen. Allein die vielen Orginaltöne sind ein großer Spaß, litauisch, ponisch, russisch...daneben noch das englische Gefluche, wunderbar.

Auch wenn das Cover der DVD dies suggeriert: Jones hat nicht die Hauptrolle, was das eine große Manko des Films ist, da die eigentliche Haupfigur die Ausstrahlung eines Toastbrotes hat. Der Rest ist an sich wunderbar, es wird persifliert und sich über den Ostblock lustig gemacht, daß es eine wahre Freude ist. Brutal ist der Film nicht, Erschießungen finden im Off statt, aber Gewalt kommt durchaus vor. In Summe sehen wir viele wenig freundliche Menschen, sehen Korruption, tumbe Bauern, blonde Huren...und freuen uns darüber, mal wieder ein wenig abseits des Mainstreams gut unterhalten worden zu sein. Sicher zündet nicht jeder Gag, maches ist auch sehr platt...doch schön, daß sich ein litauischer Regisseur traut, sein eigenes Volk ironisch zu betrachten - ein wahrer Spaß, 8/10.