Vergleichsweise öder, nicht nur da überaus harm- und abwechslungsloser, sondern auch sowieso im großteils tristen Leer befindlicher girls with guns flick der nahezu unbekannten Natur. Geschrieben [als scheinbar angehender Lustspieldichter] und gedreht von Chiu Chan-Kwok, dessen bekanntesten Arbeiten noch die beiden Lucky Seven Filme (1986 respektive 1989), vor allem der Letztere durch die Mitwirkung von Yukari Oshima und Phillip Ko Fei und dies auch leider schon der Maßstab nach oben hin sein dürften. Die hiesige Produktion als sich kurzweilig anlassendes, dann aber schnell die Fühler in Richtung Kinderspielplatz ausstreckendes und im höchsten Maße sloppy gedrehtes Videofutter für die Viel- bis sogar Allesseher, in dem allein die Aufmachung des Plakates in Form eines Trupps leichtbekleideter Frauen mit Waffen in der Hand und die direkte und indiskrete Verweisung der englischen Distributionsschmiede Eastern Heroes auf den hauseigenen veröffentlichten Deadly China Dolls [als vermeintliche Fortsetzung] interessant sein dürften.
Doch anders als dort stellt man sich nicht als schamloser Weg in die [S]Exploitation - Gefilde, schon gar nicht in dieser Ballung, sondern als reine freizeitliche Trainingseinheit im anhaltenden Zusammenhang und altverlebter Einteilung dar. Ein laues Vergnügen mit verlangender Geduld:
Unabhängig voneinander und aus unterschiedlichen Gründen in das Zielvisier einer Gangsterbande mit dem Großziel Terroristische Vereinigung zur nachhaltigen Schädigung des Weltfriedens gelangt, werden eine Reihe junger Frauen in jeweils letzter Sekunde von einer schlagkräftigen Motorradfahrerin gerettet. Die damsel-in-distress, darunter eine undercover Polizistin, eine Prostituierte, eine abgeschobene Geliebte, oder eine unglücklich Verschuldete werden von der Unbekannten in das Lager der Instrukteurin Sister Po und ihres Bruders gebracht, wo sie in Teams vereinigt mit bereits zuvor aufgenommenen Frauen eine mehrwöchig harte Unterweisung in Sachen Waffen, Taktik, Kondition und Gemeinschaftssinn erhalten. Doch gerade beim Letzteren hapert es, scheinen die Individuen doch zu gegensätzlich und das Endziel, die Beseitigung der Terroreinheit noch nicht ganz verstanden zu sein...
Sichtlich preiswert in Taiwan und auch mit ortseigenen Darstellern wie Wong Lai-hing, Liu Chun, Yeung Suk-wa oder Si Siu-nga gedreht, darf man sich größtenteils an nur zwei Schauplätzen und sonst dem immer gleichen Ablauf erfreuen. Das wochenlange Training als alleinige Erfüllung der vorgeblichen Erdichtung; eine kleine Kurzgeschichte ohne Personenbeschreibung, Beurteilung und auch sonstigen Wert, in der sich über die laufenden Wochen hinweg in der Einheit gefunden und zu einem Ganzen geformt werden soll. Ein froher Augenblick, im Grunde vergleichbar und als potentielles Zwischenstück zu und aus The Inspector Wears Skirts und Velvet Gloves, nur ohne Disziplin und Formation. Das Gelände der Ladies in Operations dabei im verblassten Grün, ein ehemaliges Auslaufmodell für Grundwehrdienstleistende, mit anliegendem Strand und fern der Gesellschaft. Soldatische Tugenden, die auch in den Filmen der Landesgenossen Kevin Chu Yen-ping und Jin Ao-xun zum erst humoristischen, dann mit etwas seichter Botschaft und dort der Aufforderung zum Zusammenhalt und trotzdem Spaß an der Freude zum Einsatz kamen, werden auch hier unverdrossen, nur alles andere als zielstrebig formuliert. Aus dem Happy Days in the Army, Report to the Squad Leader und Yes Sir, No Sir wird hier die feminine Variante gestrickt, mit gleichen Ansätzen und Folgen, auch genauso entspannter und das Leben unter Reih und Glied nach anfänglichen Widerstreben doch noch deduzierter Weise.
Ist schon die Inszenierung ein vollkommenes laissez-faire, so wirkt sich das auch beflissen auf klamaukig-saloppe Tonart und überaus nachlässigen, gar nicht an dem Gezeigten im Ansatz interessiert wirkenden Aufbau aus. Szenen laufen nur ab, sind im Grunde gelockerte Turnstunden der weiblichen Belegschaft, die die Woche am Strand für etwas Kinderei mit Bewegung an der frischen Luft, eventuell, aber unzweifelhaft auch mit Nebeneffekt für den eigenen Körper und seine Form erleben. Eine reine Sportstunde in zutraulicher Umgebung, ausgewalzt auf den kompletten Handlungsteil des auch so verkehrsarmen Filmes. Dramaturgisch derart enthemmt, da nicht bloß unzeremoniell, sondern ohne jeden erkennbaren Zweck und Sinn, wird sich in dieser Gestaltlosigkeit allerdings auf eine familiäre und auch weitgehend familienfreundliche Zutraulichkeit hin verhalten. Außer der obligaten Uniform, die aus weißem Top, beigen Shorts und Hundemarke besteht, und seltenen Auftritten im Einteiler und Bikini, werden keinerlei Ein- und Ausblicke für die Wartenden geboten; Sexualität wird gleichfalls wie die anfangs noch ausgerufene, dann rasch darauf verzichtende Emanzipation allerhöchstens nur verbal, in dem Fall mit andauernden Anspielungen, Größenvergleichen und Scherzchen geboten.
Passend dazu und zu Titelübersetzung The Big Breast Team wird gar mehrfach ein bezeichnendes Lied mit den Textzeilen "Big-breast girls come from everywhere. Mature, beautiful, attractive. Big-breast girls are sexy and open, . Great figure praised everyone" intoniert, was man nur als Schlag auf den Kopf und gleichzeitig in beschönigter Reflexion als wenigstens willkommene, da absolute Überhöhung des Ganzen, sonst nur noch mit Zickenkrieg, diversen Wasser- und Essenschlachten der sisters-in-law sehen kann. Flapsig, und meint es bis auf ganz kleine Momente weder ernst noch Jemandem Böse. So kommen zwar gen Ende in einem längeren Showdown die Guten in der Geschichte doch noch mit Schusswaffen und Kampfsportfähigkeiten bekleidet zum Zuge, wird den Gaunern im Finale innerhalb eines toten Industriegeländes aber nicht unbedingt durchschlagend der Garaus gemacht. Anders als die Einleitung mit dem berittenen dirt bike und der jeweiligen Vorstellung und Angriff und Abwehr der damals bedrohten Damen, ist der Ausklang nunmehr wiederum teils mit humoristisch gemeinten Schüben, und auch leichtem upspeeding, immer etwas lächerlich wirkend gehalten. Wenigstens sprechen hier die Maschinenpistolen ihre bleispuckende Sprache, werden einige Autostunts und kleinere Schlag- und Trittkombinationen eingewebt, und ist ein mildes Lüftchen Action immer noch besser als noch jede laute Jux und Tollerei. Geschlechter- und Zickenkrieg auf drollige Art.