Review

iHaveCNit – My masterpieces and faves – Episode 22
26.04.2018

Das Kinowochenende vom 19.04.2018 war mit 4 Filmen unglaublich intensiv und gefüllt. Darunter war ein Film von Dan Gilroy und auch ein Film mit Jake Gyllenhaal. Somit habe ich mich nochmal mit dem Regiedebüt Gilroys und einer der besten Leistungen von Jake Gyllenhaal beschäftigt. Der Film ist einer meiner Lieblinge aus 2014 und einer meiner Lieblingsfilme. Die Rede ist von ...

„Nightcrawler“ (2014)
Regie: Dan Gilroy
Drehbuch: Dan Gilroy
Musik: James Newton Howard
Kamera: Robert Elswit
Schauspieler: Jake Gyllenhaal, Rene Russo, Bill Paxton, Riz Ahmed u.v.m.
Laufzeit: ca. 113 Minuten (DVD-Fassung)

Worum geht es in „Nightcrawler“ ?

Lou Bloom ist ein Kleinkrimineller, dem trotz einem abgeschlossenen Wirtschaftskurses der Erfolg auf dem Arbeitsmarkt nicht wirklich gelingt, so dass er sich mit immer wieder neuen Methoden Geld beschafft um sich durchzuhangeln. Bis er auf einmal mitbekommt, wie ein Kamerateam eine Unfallstelle filmt und er mit dem selbstständigen Kameramann über diese Tätigkeit spricht. Er kommt auf die Idee, das auch zu tun und er wird immer besser dabei, bis ihm jedes Mittel recht ist, das härteste Verbrechen für die Morgennachrichten filmisch aufzubereiten.

Warum liebe ich „Nightcrawler“ ?

Jake Gyllenhaal ist für mich immer ein Highlight meines Filmjahres. „Nocturnal Animals“ ; „Southpaw“ ; „Demolition“ ; „Enemy“ ; „Prisoners“ ; „Life“ ; „Stronger“ ; „Zodiac“ ; „Brokeback Mountain“ und „Nightcrawler“ - unglaublich wandelbar, unglaublich interessante Rollenauswahl und bisher meiner Meinung nach überfällig was Nominierung und Auszeichnung von Golden Globe bishin zu Oscar angeht. Der größte Snub von Jake ist für mich „Nightcrawler“ gewesen, denn hier liefert er für mich eine der besten schauspielerischen Leistungen der gesamten letzten Jahre ab. Wie er hier den ausgemergelten abgehalfterten Typen mit unglaublich fast krankhafter Obsession spielt und dabei so überzeugend wie abstoßend fast auswendig gelernt die abgefahrensten BWL-Sprüche zu unpassendsten und dann doch passendsten Momenten liefert. Lou Bloom ist ein unfassbar gut ausgearbeiteter Charakter und es ist krass, wie Rene Russo, Bill Paxton und Riz Ahmed als Nebendarsteller schon gute Leistungen liefern aber das weitere Feld Jake überlassen müssen.

113 Minuten ist dieser Film lang, der einen unfassbar coolen Aufbau hat. Ähnlich wie Michael Manns „Collateral“ zeigt er ein cooles Bild des Nachtlebens von L.A. - und der Aufbau des Films ist genauso ruhig und baut sich ganz schleichend bis zur Höchstspannung auf. Neben Jakes Charakter sind die Momente der Action und der Spannung bishin zu rasanten Montagen perfekt und abwechslungsreich. Neben der Charakterstudie liefert der Film eine unfassbar faszinierende und zugleich abstoßend bissige und böse Mediensatire, die den Voyeurismus in den Morgennachrichten mit Unfallmeldungen anprangert. Robert Elswits Kamera und James Newton Howards Musik schaffen mit Gilroys Drehbuch und Regie einen der unterschätzten Geheimtipps und besten Filmen des Jahres 2014.

„Nightcrawler“ bekommt von mir 10/10 Punkte.

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