Vierte und letzte Regiearbeit von Addy Sung, die wie alle anderen Filme des normalerweise als bessere Nebenrolle Engagierten eine Randerscheinung im Kantonesischen Kino darstellt und trotz oder auch wegen der Genreaffinität so gut wie keinerlei Bekanntheitsgrad genießt. Normalerweise wegen des Aussehens, dass dem Darsteller und Action Director den Spitznamen "Big Little Eye" einbrachte und das Erscheinungsbild auch trefflich charakterisiert – dünne, weithin ausfallende Haare sowie ein hängendes Lid – , vermehrt im comic relief beschäftigt, geht Sung in seiner eigenen Produktion den Weg der Ernsthaftigkeit und die Gattung des Gangsterstückes zwischen Machtkampf innerhalb der Organisation und den 'Belästigungen' seitens der Polizei ein. Eine Herangehensweise, die ebenso die drei Vorgänger der Inszenierung Four Robbers (1987), Escape from Kingdom (1988) und Bloody Hero (1991) in ihrem Gestus zwischen Crime & Heroic Bloodshed und auch den gewissen Anspruch zur Qualität auszeichnet:
Triadenboss He Jinlong [ Kwan Hoi-shan ] strebt aufgrund fortgesetzten Alters den Ruhestand und die Machtübergabe an einen seiner drei Söhne an. Eigentlich käme Rixiong [ Philip Ko ] in Frage, muss dieser sich aber gerade in Thailand mit der Polizei herumschlagen; während sich in HK daheim der mittlere Tony [ Addy Sung ] mit der Konkurrenz auseinander zu setzen hat. Auch der jüngste Spross Billy [ Cheung Kwok-keung ] kommt aufgrund seiner seriösen Fassade und der Jugendlichkeit nicht so richtig in Frage, zudem plant Hes Konkubine Xu Qiaoshan [ Pak Yan ] mit ihrem Abkömmling eigene Vorhaben.
Knapp unter 90min Laufzeit angesiedelt, beherbergt das Werk einen regen Zulauf an Informationen und den Austausch in gleichsam beschäftigter Form; trotz sicherlich geringen Budgets, der auch keinerlei Stars in der Szenerie, sondern höchstens dem Eingeweihten einige bekannte Gesichter aufweist, wird sich nicht im Hinterzimmer zum Diskutieren versteckt, sondern die offene Front und dort auch das Drama mitsamt Seriosität einer gescheiterten Lebenswerkes gesucht. Die Geschichte selber und seine Verwicklungen, die (mangels Untertitel) nicht gänzlich zu lösen sind, ist dabei sogar vergleichsweise bestrebend nach Mehr umgesetzt, werden nicht die großen Reden geschwungen, sondern sich in Tat und Reaktion agiert und die Voraussetzungen dafür nur kurz anskizziert.
Eine Mischung aus Soap Opera im trauten und dennoch voluminösen Eigenheim, in der die Mitspieler mit gleich drei Söhnen unterschiedlichster Art und Gesinnung sowie einer undurchsichtigen Frau plus noch der missliebigen Polizei ganz gut besetzt als auch mit allerlei Einflüssen auf Stimmung und Andrang belegt sind. Viel ist los in dieser Unterwelt, in der zwar nach außen hin die Ehrbarkeit proklamiert und das vermeintlich legale Geschäft des Bauunternehmentums und die Offizialität des guten Scheins gelebt, sich aber auch gerne und oft zwischen Barackenstätten gejagt und beschossen und geprügelt wird. Auch bislang weitgehend anonymisierte Staatsmacht, die zwar immer mit einer Dutzendschaft ebens unpersönlicher Helfershelfer den Kriminellen eng auf den Fersen ist und bei Gelegenheit aus allen Ecken und Enden angesprintet kommt, erhält final mit Officer Ma Hui [ Kam Hing-yin, und unscheinbaren Cameo von Ridley Tsui und James Ha ] doch noch ein Gesicht; zumindest für die blutige Vereitelung eines Aufruhrs und verzweifelten Geiselnahme im JUSCO Shopping Centre reicht der Auftritt her.
Zuvorderst auch als Actionfilm der kleinen Natur geschrieben und mit dem Sinn für schnelle Wechsel und häufgem Geschehen inszeniert, darf man sich so an mehreren Stunteinsätzen und Handgreiflichkeiten in einschmeichelnder Umgebung wie dem Strassenrestaurant, dem obligaten Parkhaus oder auch der Baustelle bzw. Noch-Ruine erfreuen. Choreographiert und auch oft selber im Kampfesgeschehen agiert wird das Ganze von Sung mit der handelsüblichen Rasanz und Behendigkeit damaliger Tage artikuliert, ein flinkes Jagen und Stechen und Hauen, in dem ein wenig die tatsächliche Aufmerksamkeit auf den Effekt, es ansonsten aber an viel nicht fehlt. Zuweilen hat man den Eindruck, es wird sich vermehrt an bekannten Ausschnitten weit besser gestellter Werke wie Righting Wrongs (1986) oder auch Heart of Dragon (1985) und Police Story (1985), und damit auch den Glanzzeiten orientiert; besonders die erste Hatz zwischen Flüchtigem zu Fuß und mehreren verfolgenden Autos sowie die anschließende Konfrontation mit Fäusten und Baseballschlägern erinnert schon sehr an das mutmaßliche Vorbild.