Review

Der Film "Deranged" handelt um Ed Gein, dessen Leben wohl am bekanntestes, wenn auch am "unglaubwürdigsten" in Tobe Hoppers "TCM" verwurstet wurde. "Deranged" ist da ganz anders, geht fast schon im Dokumentarsti an das Thema ran, was ich gelungen finde.
Anfangs taucht ein Reporter auf, der uns ein wenig Hintergrundwissen vermittelt und den Zuschauer warnt, denn diese authentische Geschichte sei sehr detailgetreu verfilmt worden - doch dazu später mehr...

Ezra Cobb (= Ed Gein) lebt mit seinen Eltern auf einer Farm. Der Vater stirbt früh und lässt Mutter und Kind zurück. Der junge Ezra hat nun alle Hände voll zu tun, denn seine Mutter erleidet einen Unfall und ist seitdem von der Hüfte an abwärts gelähmt. So kümmmert er sich aufoferungsvoll um sie, bis sie stirbt. Doch er kann ihren Tod nicht wahrhaben und versinkt in depressive Phasen. Nach 1 Jahr hat er ihren Tod noch immer nicht verkraftet - nein er dreht langsam durch. So spricht er zu seiner Mutter und diese "antwortet" ihm sogar. So befiehlt sie ihm ihre Leiche wieder auszubuddeln, damit die beiden wieder zusammen sein können. So tut er, aber kann auch nicht den fortwährenden Verwesungsprozess aufhalten. Eines Tages kommt ihm die Idee weitere Leichen auszubuddeln und mit den besten Teilen seine Mutter so gut wie möglich zu "restaurieren". Klar das da das eigene Leben auf der Strecke bleibt - mit Mädelz hat Ezra es eh nicht: sie sind lt. Mama eh böse, verdorben und nur auf das Geld aus...
so kommt es, das Ezra die Mädchen die er begeht, nicht bei ihm im Bett, sondern als Kommode, Trommel oder gar als Trommelbezug herhalten....bis einer seiner besten Freunde hinter das dunkle Geheimnis kommt!

Soooo.....im Stile eines "Maniac" wird der Film erzählt, was seine Stärken, aber auch seine Schwächen hat. Gut fand ich z..B. den ruhigen, beklemmenden Anfang, in dem das Haus von "Gein" gezeigt wird. Auch der ganze Film befasst sich ausschließlich mit Ezra. Und die Wahl des Schauspielers ist mehr als gut - ich habe selten so einen "echten" Psychopathen gesehen...
Nunja von dem am Anfang "detailgetreuen" Treiben habe ich nicht soooo viel gesehn. Man darf auch nicht an den Streifen rangehn, wie manch einer es machen würde; immerhin bietet der "Gein"-Fall mehr als krankes Gedankengut, welches aber doch nur dezenzt zum Einsatz kommt. Zwar ist die Bude auch mit mancherlei "menschlichen Bastlereien" bestückt, die Grundtendenz is jeodch eine eher normale Wohnung. als denn das Sammelsarium einer Saw-Family.

Obwohl - wer hat schon X Leichen im Schlafzimmer?
In der mit einzigen TCM-ähnlichen Szene sieht man auch Ezra wie er mit einem Gesicht über dem Gesicht und in Frauenkleidern zwischen den Leichen hockt - wow.
Diese sind auch gut präpariert, besonders die erste Leiche (seine Mum) regt ein wenig zum ekeln an. Die weiteren Blut-Effekte sind harmlos und allein der Mord am Ende kommt richtig derbe rüber. Wie gesagt am interessantesten ist die CharakterStudie und Ezra selber. Da ich den Film "Ed Gein" noch nicht kenne, kann ich leider keinen Querverweis machen, welcher der beiden Filme nun "authentischer" ist.

Fazit: Ordentliche Aufbereitung des Falles "Ed Gein" ohne überschüssige Splatter-Effekte, aber dafür mit einem der bestgespielten Psychopathen des Filmgeschichte!

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