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Und schon wieder eine Sexkomödie und zudem noch aus Deutschland! Nachdem bereits die letzten US-Plagiate wie "Super süss..." und "Party Animals" mehr schlecht als recht waren und auch die "Harten- bzw. Knallharten Jungs" nicht unbedingt das Ware sind, könnte man meinen das es außer "American Pie" kaum einen interessanten Genrevertreter mehr gibt. Um so überraschender ist es dann aber, dass nun gerade die neuste Comic-Verfilmung nach Ralf König so gut geworden ist, obwohl der Vorgänger "Kondom des Grauens" doch mehr als enttäuschend war!

"Wie die Karnickel" ist endlich mal eine wirklich direkte und flott abgedrehte Sexkomödie, die konsequent unter der Gürtellinie bleibt, dabei aber trotzdem nie irgendwelchen Fekalien- oder Ekelhumor, wie Sperma im Bier (American Pie) oder Dildo im Dünnpfiff (Knallharte Jungs), zeigt. Es geht zwar durchgehend um DAS Eine aber das mit Gags die teilweise zum Brüllen komisch sind und mit Figuren die einem rundum sympathisch wirken.

Da gibt es zum einen Horst, ein sympathischer Loser, wie wohl jeder einen kennen dürfte. Er führt einen normales Singleleben, masturbiert, hat sexistische Träume und liebt Kelly Trump und ihre Filme!
In der Nachbarwohnung wohnt sein schwuler Kumpel, der kurz vor seinem Coming Out steht und gerade mit seinem Freund Schluss gemacht hat. Und das sind nur zwei der vielen skurrilen, aber durch und durch menschlichen Charakteren des Films.

Die Gags des Films sind, wie schon gesagt, teils wirklich witzig geworden. Das liegt vor allem daran, dass sie wesentlich unverkrampfter und tabuloser wirken, als wie die meisten Filme. So wie es hier abgeht, würde es wohl in keinem amerikanischen Streifen zur Sache gehen. Man denke nur an die unverblümten Gedanken von Horst, wenn er darüber nachdenkt, wenn wir Menschen es so machen würden wenn wir es wie die Tiere treiben würden, seine Erlebnisse und der Erfahrungsaustausch mit seinem Nachbarn oder die köstliche Talk-Show am Ende des Films. Größtenteils kann man sich wirklich zereiern über das, was man hier zu sehen bekommt, ohne das man sich irgendwie angewidert fühlt. Übertrieben, aber trotzdem immer irgendwie noch "normal" und nachvollziehbar!

Zudem mach auch die, teils wirklich gepfefferten, Dialoge Spass und sind gut ausgedacht. Natürlich wird die ganze Zeit nur über Sex gelabert, aber das kann ja auch mal ganz witzig sein, zumal es trotz allem kaum irgendwelche all zu vulgären Schweinereien zu hören gibt!

Natürlich rutscht der Film auch ab und an mal ins Lächerliche ab oder vergreift sich schon einmal bei den Gags mit Blindgängern. Als Bsp. wären da die mäßig witzige Szene im Pornokino zu nennen, in der Horst sich mit einer Fliege auseinandersetzen muss oder die Sexszenen mit der russischen Operndiva, die dann doch etwas zu stark nach Klamauk riechen. Aber insgesamt passiert das glücklicherweise recht selten!

In punkto Schauspielerleistungen kann man durchaus zufrieden sein, vor allem Hauptdarsteller Michael Lott kann als sympathischer Anti-Held zu 100% überzeugen!

Fazit: Gelungene deutsche Sexkomödie, die mit dem ehemaligen Tabuthema absolut unverkrampft umgeht und dabei mit vielen guten (Sex-)Witzen wirklich unterhalten kann. Ohne Ekel- oder Fäkalhumor, dafür aber mit amüsanten bissigen Dialogen und Menschen, (fast) so wie du und ich! Zwar sind einige derbe Klamaukblindgänger nicht zu übersehen, doch im Großen und Ganzen könnten sich die meisten Möchtegern-Sex-Comedys hier noch ne deftige Scheibe abschneiden!

So muss eine amüsante und bissige Komödie rund um das Thema Nr. 1 aussehen!

Wertung: 7/10

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