Irritierendes aus Österreich...24.01.2017
Die Zwillinge spielen im Mais und tollen im Wald herum...doch dann kehrt die Mutter heim, das Gesicht verbunden, streng statt liebevoll. Wer ist diese Frau? Ist sie wirklich die Mutter? Ein Besuch beim Pfarrer löst das Problem nicht, und so müssen die Zwillinge alleine herausfinden, wer die Frau ist, die im stylisch-klinisch reinen Eigenheim mit ihnen zusammenlebt.
Schwieriger Film, der nach meinem Dafürhalten bewußt sperrig angelegt ist, wobei alles auf einen finalen Twist hinausläuft, der vom Zuseher schnell erraten werden kann. Doch es paßt nicht alles zusammen, gerade die zweite Filmhälfte vermag die sich aufbauende Spannung der ersten Hälfte nicht zu halten. Es wird sich verkopft, ein bißchen Gewalt muß her, aber das regt durch die recht ruhige Vorgehensweise und Bildgebung den Zuseher eher zum Nachdenken an, wodurch schnell entlarvt ist, daß der Film in sich nicht mehr stimmig ist. Fragen über Fragen kommen auf...wenn die Frau nicht die Mutter ist, wer ist sie dann? Und ist sie doch die Mutter, warum verhält sie sich so komisch? Und warum die Operation? Wo ist der Vater? All diese Fragen würde man gerne zumindest ansatzweise beantwortet bekommen, aber nein, so leicht macht man es dem Zuseher nicht.
Die Zwillingsbuben indes machen ihre Sache gut, doch man merkt schon, daß man dem Kunstkino beiwohnt, denn es fehlt Musik, das Haus könnte aus dem Designerkatalog sein, erklärt wird wenig, dafür lieber düstere Bilder und Traumsequenzen, die Frau nackt im Wald, große Schaben, die tote Katze im Benzin eingelegt...die wenigen Dialoge, teils genuschelt und mit österreichischem Dialekt gesprochen, machen den Film auch nicht zugänglich. Kurzum, was packend beginnt läßt stark nach, gibt zu wenig Erklärungen oder Hintergründe und wird dann zu einem seltsam unbefriedigenden Ende gebracht...die Zukunft des Horrorfilms sehe ich hier nicht, sondern den mißlungenen Versuch, Kunst mit Kino zu paaren...5/10.