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Justine scheint sowas wie die kleine Schwester von Emmanuelle zu sein. Jedenfalls ist sie die Hauptfigur aus dem Reich der Lust, wobei dieser Streifen etwas infantil auf den Spuren von Indiana Jones wandelt: Da wird selbst die ägyptische Grabkammer zur Liebeszone gemacht, in Chinatown gibt es eine erotische Falle und "heiße Abenteuer im ewigen Eis" werden zum Abschluss dann auch noch geboten.

Drei lose Folgen erwarten den Zuschauer also, die durch ein kurzes Intermezzo im Mädcheninternat (wo auch sonst?) mit einander verknüpft sind. Fast schon drollig kommt der Film rüber wenn er versucht, das Spielberg´sche Abenteuerkino mit dem typischen Nachtprogramm zu verknüpfen. Immerhin: Der Hut das Professors erinnert in der Tat an den echten Indy, der ägyptische Prinz macht den Latin Lover während Albert Einstein die Hosen anbehalten muss.

Zumindest was die Machart anbelangt, gibt es bei "Justine" nichts zu meckern: Schnitt und Kameratechnik sind mehr wie ordentlich, die Bilder sind stylish und auch die Sets sehen in der Tat aus wie eine Grabkammer oder eine Polarstation in der Antarktis. Natürlich muss man seine Ansprüche gewaltig runterschrauben, denn außer harmlosem 08/15-Sex hat diese Videoproduktion nicht viel zu bieten. Immerhin sind einpaar richtig hübsche Darstellerinnen mit dabei. Auf der anderen Seite hat man selbst in diesem Genrebereich schon Aufregenderes gesehen, wobei man sich zusätzlich fragen darf, wen die alberne Story wohl ansprechen sollte - außer einpaar Leuten mit Einschlafsschwierigkeiten, die sich dann im nächtlichen TV-Programm bei sowas verirren?

Ein Erotikfilm mit Handlung ist "Justine" sicher nicht. Als reiner Genre-Output übertrifft der Produktionsaufwand sowohl den Inhalt als auch die Darstellung bei weitem. Für knappe vier Punkte reicht es dennoch.

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