▶️ FILM- Review / filmVERKEHR (Youtube)
https://youtu.be/nMrei9gmdLI?si=2iXddz7qa-h6S9Om
BEST OF THE BEST.
Cop Gino Felino (Steven Seagal) jagt Richi Madano (William Forsythe) ... einen kleinen, aber doch äusserst brutal vorgehenden Gangster, welcher Ginos Freund Bobby (auch Cop) Lupo auf offener Strasse und vor den Augen seiner Frau und den beiden Kindern erschossen hat.
Gino verfolgt von diesem Moment an, nur noch ein Ziel. Mit Schrotflinte und äusserst mieser Laune ausgestattet macht er Jagd auf Richi und Alle die versuchen ihn darin zu hindern, diesen dingfest zu machen. Ohne Rücksicht auf Verluste, prügelt, streitet und schiesst er sich durch das Millieu des psychopathischen Kleingangsters und kommt nebenher auch der Mafia und einigen anderen Verschwörungen in die Quere/auf die Spur.
Klingt nach Schema F und DAS ist es auch !!!
Aber mit soviel Drive, Power und roher Gewalt ausgestattest, das es einfach nur Spass macht GINO bei seiner Arfbeit zu beobachten.
Seagal selber verkörpert diesen grandios. Ein Bad-Ass-Cop wie er im Buche steht. Stets "über-allem-wachend" , im eigentlichen unangreifbar und so herrlich unkorrekt in seiner Schaffensweise als Cop, das man seine "Ausbrüche" eigentlich nur feiern kann... oder ungläubig den Kopf schütteln.
Egal ob seine Klamottenwahl (1. Tatortbesichtigung), das Aufmischen der armen Bargäste in der Mitte des Streifens, das malträtieren von Richis (armen) Bruders, die allgemeine Brutalität die er an den Tag legt um ans Ziel zu kommen oder eben seine rhetorischen Weisheiten die er mit seinen Mafia-"Brüdern" verhandelt UND natürlich, seinen gelebten "aktiven" Tierschutz.
GINO (Seagal) scheint die coolste Sau an jeder Ecke zu sein und macht mal so garkeinen Hehl daraus …
(Ich wiederhole) Klingt platt, ist platt ! ABER diese ganze Hatz ist mit soviel Liebe zum Detail, nem ordentlichen Schub Härte und Gnadenlosigkeit gedreht, das es dem geneigten Actionfan (alter Schule) eine wohlige Gänsehaut verpasst- Mindestens aber das heimische Gefühl, einen verdammt ehrlichen Actionfilm gesehen zu haben.
Die Action ist kurz, direkt und HART inszeniert.
Egal ob Martial-Arts Gelage oder Shootouts.
Insbesondere Seagals Auftreten und seine abgewandten (damals noch so unglaublich neuen) Aikido-Skillz, bereiten mir auch heute noch eine verdammt grosse Freude.
Auch die Cheografie ist hier noch nicht wirklich "so" steril oder punktgenau abgehandelt/inszeniert wie in späteren Filmen. Hier wirkt das ganze noch relativ real (insbesondere im Finale wenn Gino Richi das Haus "zeigt").
Eines der Highlights spielt sich dann natürlich in der Bar von Richis kleinem Bruder ab. Diese Szene ist so herrlich lässig, "rotzig" und Seagal in seinem Auftreten eine echte "Bank".
Er war einfach nie, wirklich nie cooler als in OUT FOR JUSTICE.
Für Martial-Arts-Begeisterte: Obendrauf gibts dann noch einen kleinen Stock-Kampf mit Dan Inosanto (Bruce Lee-Trainingspartner und Gegenspieler in bspw und wohl am bekanntesten, "Game of Death")
Kameraman Ric Waite (Nur 48 Stunden, City Cobra, Rapid Fire ...) und die Jungs vom Schnitt Don Brochu (Auf der Flucht) & Robert Ferretti (Stirb Langsam 2), haben natürlich einen gehörigen Anteil an dem Gesamtbild von OUT FOR JUSTICE und man merkt Seagals späteren Streifen einfach an, das solche Fähigen hinten und vorne fehlen.
Auch Seagals (damaliger) Stamm-Komponist, B-Movie-Hero David Michael Frank (Showdown in little Tokyo, Nico, Hard to Kill, Geballte Fäuste, Best of the Best 2, Extreme Justice) unterstützt/überzeugt hier mit seinem punktgenauen, sehr druckvollen Score.
OUT FOR JUSTICE (von Warner produziert) hat einfach eine sehr erlesene Handschrift (aller Beteiligten) und ist in Sachen Bild, Set-Design- eben allgemein der PRODUCTION VALUE, ein sehr ansprechender Streifen geworden. Das selbe gilt für spätere und/oder kurz zuvor unter den grossen Studios stehenden Streifen.
Ein Jammer wenn man sieht wie die (seine) heutigen Ostblock-Streifen in ihrem billigen Digital-Look und dem Anschein nach technischem Unvermögen, so daherkommen...Grausam !
Das der Streifen seinerzeit für gerademal knappe 15 Mio inszeniert wurde, klingt für heutige Verhältnisse lachhaft, zeigt aber genauso auf das mit den richtigen Leuten (vor- wie dahinter) eine ganze Menge möglich ist. Natürlich waren es anno ´91 (budget-orientiert) noch ganz andere Zeiten. Aber seis drum, OUT FOR JUSTICE sieht auch heute noch nach einem (für diese Genre-Verhältnisse) grossen Streifen aus... und unter der Berücksichtigung (auch damals schon) nicht mehr als ein sehr ordentlicher B-Film zu sein (auf dem Weg in die A-Klasse... das waren später dann, amtlicher Natur eher ALARMSTUFE ROT & AUF BRENNENDEM EIS), kann das Team wirklich stolz sein, hiermit Seagals (imo) herausragendsten Streifen inszeniert zu haben...
Anmerkung zur deutschen Synchro: Keine Angst, diese ist im Vergleich zur Originalversion (imo) VIEL BESSER- Zumindest auf den Hauptcast bezogen.
Kurt Goldstein auf Steven Seagal passt wie "Arsch auf Eimer" und unterstützt seine Figur (in ihrer Art) ungemein. Hat für mich einen ähnlichen Stellenwert wie Schwarzenegger im Vgl. Original vs. Danneberg. Hier klingt die deutsche Synchro einfach 100mal besser !
Kein Vergleich zu seiner "piepsigen" Original-Stimme.
Leider verstarb Kurt Goldstein 1995 und damit ging (allgemein) für Seagals "Stereotype", ne ganze Menge Flair verloren...
OUT FOR JUSTICE … Awesome