Schon Anfang der 90er, als Steven Seagal auf dem Zenit seiner
Popularität war, konnte er kaum mehr als einen Gesichtsausdruck machen,
um alle Register an Emotionen, die es gibt, zu zeigen. Mit stoischer
Ruhe beseitigt er einen Bösen nach dem anderen, hat nie Angst, schwitzt
nie, kommt nie wirklich in Gefahr, ist den Bösen immer eine Nasenlänge
voraus, hat immer einen coolen Karate-Trick im Petto und lässt keine
Gelegenheit aus, um ein paar der Moral verpflichteten Sprüche zum Thema
Familie, Ehre, Respekt und Tradition los zu lassen. Dies gilt auch für
diesen Film, der rein oberflächlich gesehen eine Lanze (und mehrere Knochen) bricht für all die asiatischen Kampfsportarten, die offensichtlich nur dafür erfunden wurden, damit Steven Seagal sie an vielen bösen Buben ausprobieren kann.
Viel braucht man zu Deadly Revenge (der im Original: Out for Justice heißt!) nicht zu sagen, aber es ist bei all dem martialischen Töten und getötet werden schon eine Wonne, wie unser Held 10 Minuten lang eine Billiardkneipe samt Personen und Inventar zerlegt.
Der psychopathische Bösewicht dagegen darf wehrlose und unschuldige Menschen abknallen, bevor er am Ende selber zerlegt wird.
So simpel wie dier ganze Film ist seine Botschaft ohnehin: Wer die Familie verrät oder in Gefahr bringt, muss beseitigt werden. Selbst für Steven Seagal-Filme ist dieser langweilige, aber extrem brutale Streifen reaktionär bis zum Geht-Nicht-Mehr! Ironischerweise passt die "deutsche" Betitelung besser zum Film. Der englische Originaltitel wirkt zynisch und völlig unangebracht.