Review

Bekanntlich steht es ja um die ehemaligen Actionstars nicht besonders gut. Aber am schlimmsten sieht es in dieser Hinsicht ausgerechnet bei Steven Seagal aus. Nun haut er in einem Jahr schätzungsweise 3-4 Filme heraus, die sich qualitativ allesamt fast dauernd unterbieten und in den Viedeoregalen verstauben. Ungefähr ein Dutzend seiner letzen Filme sind wirklich schwach und geben den Seagalhassern ( von denen es doch einige gibt) genung Anlass um über ihn zu lästern.

Ich persönlich mag Steven Seagal und seine früheren Filme sehr gerne, auch wenn die Anzahl seiner wirklich guten Filme eher gering ist. Aber irgendwie ist mir der Mann sympathisch und so finde ich es sehr Schade was aus seinen filmischen Ausflügen geworden ist.

Doch der geneigte Actionfan greift dann eben zu seinen Frühwerken, bei denen es noch richtig zur Sache geht. Dazu gehört auch Deadly Revenge - Das Brooklyn Massaker ( was für ein reisserischer Titel). Das 1991 entstandene Werk ist nicht nur mit Zum Töten Freigegeben der brutalste Seagal Film sondern auch einer der härtesten Actionfilme überhaupt, die Hollywood je produziert hat.

Tja und hier gibt es wirklich das volle Programm, da kann es schon mal vorkommen das ein Bein mithilfe einer Shotgun weggeschossen wird, das ein Fleischerbeil in einer Hand landet oder ein Korkenzieher in die Fresse gerammt wird. Ja für das Mainstreampublikum ist das ( auch verständlicherweise) zu viel und somit richtet sich Deadly Revenge auch klar an die Actionfans.

Doch auch die seien gewarnt, besonders spektakulär geht es hier nicht zur Sache. Das soll aber nicht heißen das die Actionszenen nichts zu bieten haben, sie sind nur bodenständiger und auch wenn der Film gute Action bietet, in eine Materialschlacht artet er nie aus.

Besonders gut an diesem Film ist seine Atmosphäre. Die schäbigen Locations sind klasse. Der Film bietet wunderbares 80er Feeling, auch wenn er anfang der 90er gedreht wurde. Auch der Soundtrack ist klasse ( vor allem die Szene in der Seagal zu den Beastie Boys mit dem Auto rumcruist rockt) und was die Inszenierung angeht gibt es nichts zu beanstanden.

Seagal ist hier noch rank und schlank und zeigt sich hier von seiner besten Seite ( alleine seine erste Szene rockt gewaltig). Auch seine Oneliner sind gut und lockern den ansonsten bierernsten Film etwas auf, was durchaus zu begrüßen ist. ( " Hat hier jemand sein kleines Würstchen vergessen?" "gg").
Ein guter Schauspieler war er auch damals nicht, aber das interessiert in diesem Fall keine alte Sau.
Was den Bösewicht betrifft so kann man nur eins sagen: Witzfigur. Der ansonsten recht gute Nebendarsteller William Forsythe ( Es war einmal in Amerika, The Rock) übertreibt hier absolut und wirklt nicht selten unfreiwillig komisch ( was im Deutschen dank der Stimme von Schweinchen Dick noch verschlimmert wird). Für mich persönlich steht
Richie auf Platz 3 meiner Liste der lächerlichsten Bösewichter, nach Bennet ( die ewige Nummer 1) aus Phantom Kommando und der Tunte Xerxes aus 300.

Fazit: Deadly Revenge ist ein knallharter Actionfilm aus der Blütezeit der harten Actionfilme. Was mir besonders
gefällt ist seine Geradlinigkeit ( Seagal rennt bereits nach 5 Minuten mit der Waffe herum) und seine Atmo. Klar das Werk ist moralisch äußerst fragwürdig und auch bessere Action wird man anderswo finden. Nicht desto trotz ein Film der rockt, und zusammen mit den beiden Alarmstufe: Rot Filmen, Zum Töten Freigegeben und Exit Wounds den meiner Meinung nach besten Seagalstreifen darstellt. 8/10
Was den Dicken betrifft so hoffen wir auf Besserung. In irgendeinem Review hier hab ich von Alarmstufe: Rot 3 gelesen, unter der Regie von Dolph Lundgren. Das wäre natürlich super. Doch dafür muss Dolph gleich noch den Bösewicht spielen, ein Budget von ca. 30 Mio Dollar in die Hand gedrückt bekommen und der gute Stevie müsste noch deutlich abnehmen.

Ich seh den bombastischen Schlusskampf schon vor mir. Klingt unrealistisch? Ja das tut es, aber man wird doch noch ein wenig träumen dürfen...

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