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Seagal als rachelustiger Polizist im Wettlauf mit der Mafia.

Mitten auf der Straße, am hellichten Tag, wird Gino Felinos Partner, Bobby Lupo, von Richie Mandano getötet. Lupo war jedoch nicht nur Felinos Partner, sondern auch dessen Freund, und so nimmt sich Felino einen Tag vom Polizeidienst frei, um in Brooklyn nach Richie zu suchen. Er hat dabei allerdings nicht Richies Verhaftung im Sinn – wir sind ja hier schließlich nicht in einem Drama, sondern in einem knallharten Selbstjustizstreifen der frühen Neunziger. Überall stöbert Gino nach Richie, deckt dabei auch einige üble Details aus dem Leben seines Kumpels Lupo auf und hat es zu allem Überfluß auch noch mit Leuten aus der Mafia zu tun, die Richie gleichfalls finden wollen, eine Frage der Ehre in Brooklyn. Einige Gefechte später kann Gino Richie ausfindig machen, erledigt ihn und spendiert ihm einen letzten Satz: „This is for Bobby“. Fans kennen diese Zeile aus „Hard to Kill“: „This is for my wife“ – Recycling auf Seagal-Weise.

Dieser Film zählt zusammen mit „Marked for Death“ sicherlich zu den härtesten im Schaffen Seagals. Alleine die Szene, in der er eine Bar auseinandernimmt, kann man sich gerne und oft per Rückspultaste immer wieder ansehen. Rachefilme wie dieser leben aber auch vom Gegenspieler, den hier William Forsythe mit fieser Frisur und fettem Schnäuzer ganz hervorragend verkörpert. Insbesondere das wahllose Töten von zum Teil unbeteiligten Passanten ist eine harte Sache, die den Zuseher sofort davon überzeugt, daß Selbstjustiz ab und an das einzig Wahre ist. Und weil das so ist, bekommt Forsythe so richtig eingeschenkt und dürfte den längsten und schmerzhaftesten Kampf aller Gegner Seagals ausstehen, der Meister zeigt dabei sein ganzes Können in der Küche.

Leider aber wird dem Lokalkolorit Brooklyns zu viel Zeit geschenkt, es gibt Gespräche über die gute alte Zeit zwischen Gino und den Mafiosi, ein bißchen Moral und Lebensphilosophie, und auch die Nebenhandlung um Bobby trägt nicht zum Fortgang des Films bei, zumal diese für das Auffinden von Richie völlig unerheblich ist. Das alles ist schade, denn gerade in der ersten Hälfte ist dieser Film sicherlich nicht mehr zu toppen, eine harte Schlägerei folgt auf die nächste, dann aber vergeht viel Zeit bis zum Showdown, wo es aber wieder so richtig hart zur Sache geht. Die Längen stören den guten Gesamteindruck, wenngleich die Einbeziehung der Mafia in die Jagd nach Richie eine nette Sache ist, dann aber zu wenig konsequent verfolgt wird. Aber richtig nörgeln kann man nicht, vielmehr eine Träne zerdrücken, denn Filme wie dieser werden heutzutage nicht mehr gedreht. 8/10

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