Review

Neben "Alarmstufe: Rot 2" ist "Deadly Revenge" einer der wenigen annehmbareren Filme von Zöpfchen-Fighter Steven Seagal (Exit Wounds).

Gino Felino (Steven Seagal) gilt als härtester Bulle von Brooklyn - die Behörden geben ihm Freiraum. Völlig aus dem Gleichgewicht gerät der Choleriker jedoch, als sein Partner und bester Kumpel erschossen wird. Rasch findet Gino heraus, dass Drogenhändler Richie Madano (William Forsythe) dahinter steckt. Ohne Rücksicht auf Verluste prügelt und schießt er sich zu ihm durch...

Nun ja... hier erlebt man Seagal mal wieder als großmäuligen Haudrauf mit italienischer Abstammung und Mafiaverbindungen. Wieder mal kloppt er große Sprüche und gibt dort an, wo er nur kann. Am liebsten macht er das in der Gegenwart von bösem Gesindel. Halt Seagal wie man ihn kennt. Da gefiel er mir in "Alarmstufe: Rot 2" wesentlich besser. William Forsythe (Virtuosity) mimt einen durchgeknallten Schurken, der stets auf Droge ist. Ständig knallt er sich eine Droge nach der anderen rein, und macht dann das, was der Kopf vorschlägt. Dass dabei nix Brauchbares rauskommt, ist klar zu sehen. Hier wäre ein charismatischer Obermotz a'la Jeremy Irons (Stirb langsam - Jetzt erst recht!) oder John Travolta (Face/Off) besser gewesen. In einer Nebenrolle sieht man noch sexy Gina Gershon (Red Heat) als des Schurkens Schwesterlein. Schon allein, dass Seagal sie als wertlos bezeichnet, sollte man dem Mann eine Portion Fratzengeballer verpassen.

Brutal und blutig ist "Deadly Revenge" ja. Das muss man dem Film lassen. Vom Fleischerbeil in der Hand über abgeschossene Beine bishin zum Korkenzieher im Kopf inklusive darauf folgender Bleivergiftung bekommt man hier einiges geboten. Auch wenn Seagal Prügeln kann, was das Zeug hält, kommt er wegen seinem Angeber-Getue in keiner Szene an Kollege Jean-Claude Van Damme heran, der solche Angebereien nie nötig hatte. Doch beide setzen in ihren Filmen stets Faust und Knarre als Problemlösung ein. Die schmutzige Atmosphäre des Streifens geht in Ordnung und auch der italienische Einfluss kommt gut an, wobei man Seagal eher für einen Russen oder Griechen halten könnte. Spannung ist kaum vorhanden. Wie Jack Bauer wickelt Gino seinen Rachefeldzug im 24h-Modus ab. Doch im Gegensatz zu Kiefer Sutherlands Terroristenhatz fehlt hier jeglicher Funke an Spannung. Dank Gina Gershon und einigen anderen weiblichen Part gibts auch ein klein wenig Erotik, die allerdings nicht aufsehenerregend ist.

Kurzum ist "Deadly Revenge" ein üblicher Seagal-Streifen, der mit kurzem Abstand etwas besser ist als die anderen Werke des Haudrauf-Heinis, aber nicht an "Alarmstufe: Rot 2" heran reicht.

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