Seit rund zwanzig Jahren macht Jochen Taubert bereits Filme, doch den Amateurbereich hat er bis heute nicht verlassen. Der Mann filmt ohne wirklichen Plan drauf los und hat offenbar einen Narren an "Staplerfahrer Klaus" gefressen, zumal er bereits eine inoffizielle Fortsetzung drehte. Sein Baggerführer Bob ist teilweise dermaßen ungelenk und trashig, dass er in Ansätzen sogar besser unterhält als einige seiner Vorgänger.
Berlin während des Zweiten Weltkriegs: Die Nazis basteln an einer speziellen Giftgasbombe, welche jedoch über Umwege verloren geht. In der Jetztzeit wird diese von Baggerführer Bob entdeckt, doch beim Anheben gerät er in die Zeit von 1944, in der die Nazis mit vermeintlichen Verrätern kurzen Prozess machen...
Aus der passablen Grundidee hätte sich natürlich etwas Kreatives basteln lassen können, doch bereits die Gefechte anno 1944 sehen so aus, als würde eine Theatergruppe in viel zu weiten Kostümen auf Panzern herumturnen, während sich die Feinde beim Feuergefecht aus einer Distanz von zwei Metern sichtlich verfehlen. Einige Pyro-Effekte gehen fast schon in Ordnung, doch die Computereffekte in Form diverser Explosionen hätten selbst in den Neunzigern unzeitgemäß ausgesehen.
Hauptfigur Bob erfüllt indes jedes Klischee eines fettleibigen Bauarbeiters im weißen Achselhemd. Anstatt zu arbeiten, gibt man sich der ausführlichen Mittagspause mit Ketchup auf Banane und Pizza mit Bauschutt hin, um sich danach zum Playboyheft einen abzuschütteln. Jenes Magazin dient als Running Gag in der Nazizeit, eine Pointe ist diesbezüglich natürlich nicht auszumachen.
Was allerdings kurzfristig erheitert, ist die eigentliche Unbeweglichkeit Bobs, welche dennoch dazu führt, dass er sich gegen sämtliche Soldaten und zahlreiche Tussen behände zur Wehr setzen kann. Damit gehen comichafte Sounds und eine Handvoll handgemachter Effekte wie ein zertrümmerter Schädel oder blutige Einschüsse einher, was deutlich die Handschrift von Olaf Ittenbach trägt. Zudem gibt es etwas nackte Haut von Damen zu sehen, welche rein äußerlich eher auf einer Gothic-Party, jedoch nicht in den Reihen irgendwelcher Nazis zu vermuten wären.
Taubert bleibt natürlich seiner Linie treu, was einer inszenatorischen Katastrophe gleichkommt. Beliebige Kamerapositionen, ein eher nerviger Score, ruppige Szenenübergänge und peinliche Laiendarsteller, von denen Tom Barcal und Ralf Richter am ehesten als Schauspieler zu bezeichnen sind. Immerhin endet der eigentliche Streifen bereits nach 63 Minuten, es folgen zehn Minuten Outtakes, was schließlich noch einigermaßen unterhält und beweist, dass am Set stets gute Laune herrschte.
Dennoch überträgt sich diese nicht so recht auf den Betrachter, der eben eine spezielle Vorliebe für Taubert-Trash mitbringen muss, um sich mehr als rund dreimal zu amüsieren.
3,5 von 10