Zwar weist der Titel bereits auf einen kleinen Twist hin, doch im Grunde geht es im vorliegenden B-Actioner lediglich um das Spiel zwischen Gut und Böse. Obwohl, Kopfgeldjäger sind eigentlich nie lieb, es sei denn sie heißen Colt Seavers.
Wade (Luke Goss) und seine Crew haben den Auftrag, die Chinesin Mae (Chasty Ballesteros) von Mexiko in die USA zu geleiten, doch die mexikanische Mafia unter der Leitung von Aguilar (Danny Trejo) hat etwas dagegen und belagert die Zufluchtsstätte in Form eines verwaisten Motels. Eine hart umkämpfte Nacht beginnt…
So simpel die Prämisse klingt, so konventionell ist sie auch umgesetzt, obgleich mit Wade ein tauglicher Held etabliert wird und die geheimnisvolle Mae durchaus Interesse auf sich zieht.
In dem leeren Gebäude angelangt, kommt es allerdings kaum zu verlaufstechnischen Innovationen, außer einem kurzfristigen Streit innerhalb der Gruppe und der Dezimierung des Teams. Obgleich die Fieslinge in deutlicher Überzahl und mit besseren Schusswaffen ausgestattet sind, haben die kollektiv kein Zielwasser getrunken, während unsere Kopfgeldjäger natürlich mehr Glück als Verstand haben. Meistens jedenfalls.
Die Kulisse gibt leider nicht allzu viel her, der Score dümpelt unmotiviert im Hintergrund und einige CGI-Einschüsse sind ebenfalls nicht so doll, doch die körperlichen Auseinandersetzungen fallen recht solide aus, obgleich nicht viele Schauwerte auszumachen sind. Gewalteinlagen halten sich insgesamt in Grenzen, eine FSK18 scheint fast schon ein wenig übertrieben.
Darstellerisch stielt Chasty Ballesteros allen die Show und mimt die geheimnisvolle Asiatin mit einer treffenden Ausstrahlung. Luke Goss performt routiniert und ist körperlich voll auf der Höhe, nur der Auftritt von Trejo ist auf wenige Szenen mit ebenso wenigen Dialogen begrenzt. Die übrigen Mimen agieren nicht schlecht, es kann sich allerdings auch niemand besonders positiv hervorheben.
So wird ein wenig verharrt und geballert, Mae weiß Tatsachen, die sie eigentlich nicht wissen kann, ein Van wird per Rakete ausgelöscht und an manchen Orten gibt es noch Münztelefone, die funktionstüchtig sind. Zumindest für einige Sekunden.
Regisseur Christian Sesma wird mit seinem preiswert heruntergekurbelten Streifen keinen Blumentopf für Originalität abstauben, noch dürfte er Actionfans gehobener Güte ansprechen, denn dafür ist die Handlung auf Dauer zu schlicht und überraschungsfrei, während die Ballereien und Zweikämpfe nur teilweise überzeugen.
Sehbar, jedoch nichts Nachhaltiges.
4,5 von 10