Eigentlich weiß das doch jeder, dass man sich in Ägypten nicht mit Mumien, Geistern von Pharaonen und Ähnlichem anlegt, oder? Nur dumm, dass der vierzehnjährige John Robie genau das tun muss, um seinen Vater, einen Archäologen, zu befreien. Das Lösegeld ist ein geheimnisvoller Skarabäus. Damit will der fiese Dr. William Bent in die sagenumwobene Zwischenwelt gelangen.
Jäger der verlorenen Schatzkammer ist eigentlich ein hervorragendes Alternativprogramm für den Fall das man keine Zeit oder Geld für einen eigenen Ägypten Urlaub zur Verfügung hat. Von den Pyramiden, den Straßen Kairos, Wüstentempeln bis hin zu Abu Simbel ist alles mit dabei.
Der Film richtet sich, was man auch der FSK 6 Freigabe unschwer sehen kann, eher an das jugendliche Publikum. Die Helden sind dann auch dementsprechend ein 15-jähriger (Modell cool, Basecap ordnungsgemäß nach hinten gedreht), der seinen Vater befreien möchte und eine 16jährige Studentin (Modell nerdig tough, außer bei Skorpionen).
Die Rolle des Bösewichts übernimmt Routinier und Zugpferd Stacey Keach, der zusammen mit einem geistig eher minderbemittelten Assistenten, den Vater und Toparchäologe entführt. So beginnt eine muntere Hatz Nilauf und -ab, man grast die wichtigsten Kultstätten ab, denn schließlich ist das Ziel zusammen mit dem Schatzpapyrus nichts geringeres als den Schatz vom ollen Ramses II auszubuddeln.
Das Ganze geschieht dann auch recht temporeich und was für eine eher kleinere Produktion wie diese doch eher ungewöhnlich ist, man drehte auch wirklich vor Ort. Vermutlich hat die so rausgeschleuderten Gelder aber gleich wieder an den Innensets eingespart, die nun wirklich nach gar nichts aussehen. Die Studiokulissen und Requisiten sehen nun wirklich bestenfalls nach 1-Euro-Laden aus.
Wirklich aufregend ist die archäologische Nachhilfestunde aber nur bedingt ausgefallen. Darsteller, Story und Gesamtgefühl pendelt irgendwo im mittleren Mittelmaß herum, kann man sich nebenher beim Sockenstopfen durchaus mal antun. Immerhin wird das Geschehen in einen sogar recht amüsanten Ton präsentiert und so richtig übertrieben kindlich kommt die Story auch nicht daher. Erstaunlicherweise gibt es sogar zwei Tote im Bild, einer erstickt, einer erdolcht, also für die ganz Kleinen ist der Streifen jetzt eher nicht geeignet. Ansonsten lockere Unterhaltung ohne großen Erinnerungswert.
5/10