Nach dem vorjährigen Erfolg des Chow Yun Fat Hits God of Gamblers folgte in einer Gruppe von ähnlich gelagerten Filmen auch All for the Winner, der mit seinen unzusammenhängenden Nachzüglern The Saint of Gamblers [ 1995 ] und God of Gamblers 3 – My Name is Nobody [ 2000 ] eine eigene Reihe nach sich zog und sich auch als erste richtige Box Office # 1 [ 41.326 M. HK$ ] für seinen Hauptdarsteller Stephen Chow entpuppte. Dieser hatte zwar zuvor schon eine Handvoll Filme auf dem Kasten, wo er aber zumeist den Kasper in Danny Lee Actionfilmen gab [ dieser hatte ihn entdeckt ]; der endgültige Durchbruch gelang ihm aber 1990, wobei das ganze Jahr mit 11 weiteren Filmen von ihm bestimmt wurde und sich die nächste Zeit nicht änderte.
Dabei ist der Film sicherlich nichts Besonderes, sondern verfolgt die Formel seines Vorbildes als Mischung von Comedy und Action im Rahmen eines Gambling Movies nur exakt nach, erweist sich dabei zwar als zumeist blendende Unterhaltung; aber hat durchaus auch zwischenzeitlich seine Hänger, auch beileibe nicht jeder Witz zieht.
Der Anfang ist eine reine „fish out of water“ Geschichte: Shing [ Stephen Chow ] kommt aus Canton und wartet am Bahnhof auf seine Abhole, sein Onkel Blackie Tat [ Ng Man Tat ] kann ihn aber erstens nicht so besonders leiden und spielt zweitens gerade mit seinen Freunden Fishy Shing [ Corey Yuen Kwai ] und Ping [ Sandra Ng ] eine Partie.
Als Shing sich selber auf den Weg macht, hat er Probleme die Wohnung zu finden und zeigt deswegen seinen Onkel erstmal als Massenmörder bei der Polizei an; so endlich angekommen bekommt dieser fix die übernatürlichen Kräfte seines Neffen mit und will diese ausnutzen. Shing kann nämlich sowohl durch Gegenstände sehen als auch Dinge verändern, Tat geht mit ihm erstmal in Casinos und auf die Pferderennbahn. Dabei zieht man natürlich schnell die Aufmerksamkeit von Gangstern auf sich, Gangboss Hung Kong [ Paul Chun Pui ] hat ebenso ein Auge auf ihn geworfen wie sein taiwanesischer Konkurrent Chan Chung [ Jeff Lau ]. Als Chan Chung zuerst den Tausendsassa für die kommende World Gambler Championship engagiert, lässt Kong Hung Shing’s Freundin und Muse Yee Mong [ Sharla Cheung Man ] entführen und nimmt damit dem Liebeskranken seine Kräfte.
Natürlich wendet sich am Ende alles zum Guten, der Weg dahin ist eine simpel gefilmte und entspannte Angelegenheit, wobei die Zutaten später zur Gewohnheit und Masche des Hauptdarstellers werden sollen: Die Bruce Lee Impressionen, Ng Man Tat als bessere Hälfte, Parodien bekannter Filme sowie der oftmals unübersetzbare kantonesische Wortwitz und auch sexuelle Anspielungen. Hierbei werden die Gags vornehmlich in der ersten Hälfte abgefeuert, wobei allerdings in der Masse auch einige daneben gehen; einige Episoden später sind aber auf Dauer und besonders als Running Gag schon eher nervig. Dazu gehört vor allem die Sequenz, in der eine Warze an Ping’s Achselhöhle für die mittlerweile entführte Yee Mong herhalten muss und der eh schon kaum vorhandene Witz noch ewig lange totgeschunden wird.
Allerdings werden hier noch gar keine überbordenden Effekte in der Bildsprache benutzt, was auch den recht häufigen und dank Corey Yuen’s Co – Regie schön effektiven Actionszenen zugute kommt. In Anlehnung an das Vorbild wird über einige Martial Arts Aktionen [ leider mehr von Sharla Cheung und Vincent Wan als Chow selber ] auch ein richtig ausschweifender Indoor – Shootout reingeschnitten, der so eher in Bloodshed – Filmen wie A Better Tomorrow 2 oder Just Heroes erwartet wird.
Dabei hält sich trotz des nicht gerade geringen Bodycounts natürlich die Gewalt in Grenzen und wird auch am Ende immer in einem fliessenden Übergang in Humor aufgelöst. Das gleiche gilt für einige moralische Ansätze, die Ausnutzung von Shing’s Fähigkeiten rein zur Gewinnsteigerung statt für beispielsweise karitative Möglichkeiten wird kurz angesprochen, aber dann auch schnell wieder überspielt; würde bei einem leichten, wortwörtlich spielerischen Werk wie diesem natürlich auch etwas fehl am Platze wirken.
Als erste richtige Nonsense – Komödie von Chow stimmt hierbei noch nicht alles, aber man sieht schon, worauf sich der nachfolgende Starruhm und die Erfolgsformel beruft. Wären einige der Witze verständlich(er) und die Einheit des Filmes etwas geschliffener, würde der Film mehr punkten, so reichts aber noch für ein gehobenes Frühwerk, dass zudem mit gelungener Action aufwartet.
Chow’s „Gambling Saint“ Charakter wurde danach direkt in den God of Gambler’s Franchise gepackt, wo God of Gamblers 2 [ 1990 ] und God of Gamblers 3: Back to Shanghai [ 1991 ] mit ihm folgten. Als zusammenhängende Fortsetzung dient der wenig bekannte The Top Bet [ 1991 ], der Anita Mui als Shing’s Schwester castet und für ihn selber ein Cameo bereithält.