Robin Hood und Western in Korea...23.04.2015
Als ein Schlachter bei einem Mordauftrag versagt, werden dessen Mutter und Schwester vom auftraggebenden Fürsten ermordet. Der Schlachter überlebt und schließt sich einer Bande an, die den Fürsten stürzen will, um der armen Bevölkerung das Leben zu verschönern.
Das klingt zunächst ganz nett und man hat hier auch den legendären Anlaß für Rache, Blut und Morde. Doch leider, leider...besteht ein Großteil des Films aus Warten auf Gudot, der auch nicht kommt. Wenn man sowohl den Klappentext der DVD als auch die eine oder andere Rezension im Internet liest, wenn man affin für historsiche Schlachtenfilme ist, wenn man dem asiatischen Kino in Summe etwas abgewinnen kann, dann legt man den Film erwartungsvoll in den Player ein...und wird enttäuscht. Denn statt zahlreicher spannender Kampfsequenzen, die laut Werbung von herausragender Qualität sein sollen, gibt es einige wenige Scharmützel, die obendrein auch noch hektisch geschnitten sind. Heiterkeit kommt indes angesichts der Reminiszenzen an den Western auf, wenn etwa die Musik an Ennio Morricone erinnert oder im Finale die Siegreichen in den Sonnenuntergang reiten...
Kann der Film daher dann auf einer anderen Ebene punkten? Nun, er hat viele sehr schöne Landschaftsaufnahmen, aber das ist dann auch schon alles. Denn darstellerisch ist hier nur Durchschnitt geboten, der etwas tumbe Schlachter ist einfach tumb, und wenn man sich fragt, wieso er auf einmal so prima mit zwei Beilen kämpfen kann, dann bekommt man keine Antwort. Insgesamt will der Film auch zuviel, er verheddert sich storyseitig in Familienzwist, Ausbeutung der Bevölkerung, Politik und Bandenwesen, da bleibt einem das Schicksal der einzelnen Gesetzlosen herzlich gleichgültig. Ich habe mich wirklich sehr auf den Film gefreut, bin aber auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Zu lang, zu behäbig, in den Kampfszenen nicht herausragend, zusammenfassend also eher keine Empfehlung...knapp 6/10.