Nahe an der Realität...05.08.2017
Literaturprofessorin Alice vergißt plötzlich Wörter und verliert beim Joggen die Orientierung. Schnell ist Alzheimer diagnostiziert, und wir folgen nun dem Gang ins Vergessen...an der Seite des Ehemanns und der Tochter, die sich im Angesicht der Krankheit wieder mit ihrer Mutter versöhnt. Happy-End ist nicht.
Wie auch, bei dieser Krankheit...der Film zeigt, wie schnell es gehen kann. Heute noch mitten im Job und voll im Leben, morgen schon angewiesen auf Notizzettel, das Smartphone und die Familie, um sich noch irgendwie zurechtzufinden. Jetzt stellt sich die Frage, inwieweit der Film hier wirklich gelungen ist, und da mögen sich die Geister scheiden. Ganz klar dominiert Frau Moore, die ihren Oscar wohl verdient hat, aber genau das ist das Problem des Films: die Figuren abseits der Tochter als zweitem zentraler Handlungsstrang sind blaß und bleiben es auch den Film hindurch. Der Ehemann ( Alec Baldwin - typische Rolle für ihn, wie immer... ) hat nur seine Karriere im Blick, die zweite Tochter will ein Kind, und es klappt nicht damit...Reißbrettschicksale.
Dennoch berührt dieser Film, und mein Ärgernis liegt eher darin, was er noch hätte alles sein können, da der Verlauf der Krankheit und damit der Spannungsbogen des Films sehr vorhersehbar ist. So haben wir hier ein Dokument zu einer der fiesen Krankheiten unserer Zeit vorliegen, zu der es immer noch keine Heilung gibt - ein Film, der leider das Leid der Angehörigen im Angesicht des Verblassens einer geliebten Person nicht dokumentiert, daher auch nur 7/10.