Ein weiterer Neuseeländer versucht auf den Erfolgszug von Peter Jackson aufzuspringen, denn mit seinem Debüt in Sachen Regie und Drehbuch liefert Guy Pigden sogleich eine Zombiekomödie ab. Diese spielt ihr Potential jedoch nie voll aus und begnügt sich mit oberflächlichen Reminiszenzen, wobei die handgemachten Effekte zu den wenigen Highlights zählen.
Nerd Wesley kommt direkt von der Filmhochschule und hat bereits ein Drehbuch verfasst. Bei seinem ersten Einsatz am Filmset eines Zombiestreifens wird er jedoch zum Laufburschen des launigen Regisseurs degradiert. Rasch verguckt er sich in die Köchin Susan, doch als echte Zombies das Set betreten, mutiert Wesley zwangsläufig zum Helden...
Die gute Grundidee mit Zombies am Zombiefilmset wartet mit zahlreichen Klischees auf, welche phasenweise für Unterhaltung sorgen. Wesley kommt mit Strickweste, Hornbrille und mangelndem Selbstbewusstsein ans Set, während der cholerische Regisseur alle zur Minna macht. Die Stars des Films bestehen aus einem nicht mehr ganz so jungen Muskelprotz und einer Diva, daneben gibt es ein paar sympathische Sidekicks des Helden und zumindest sind sämtliche Mimen treffend besetzt und performen auf entsprechende Weise drunter oder drüber.
Auch die Action lässt nicht allzu lange auf sich warten, denn das Geschehen steigt direkt mit einer völlig überzogenen Szene beim Filmdreh ein, wonach die echten Untoten (mal wieder ist "etwas" in die Trinkwasserversorgung gelangt), nicht allzu lange auf sich warten lassen.
Allerdings bietet eine Handvoll makaberer Einlagen mit gutem Timing eine schwache Grundlage für eine bissige Komödie, obgleich die computerfreien Splatterszenen von diversen blutigen Einschüssen über zahlreiche Fresseinlagen, Kehlenschnitt, Mixer am Kopf, Messer durch Kopf bis hin zur grundsoliden Maske der feindlichen Kreaturen reichen.
Argento, Romero und Konsorten werden am Rande zwar erwähnt und es ist durchaus gut beobachtet, als sich der launische Regisseur über Mashups und andere unsägliche Wortneuschöpfungen im Business beklagt, doch die Story verläuft demgegenüber komplett vorhersehbar und spannungsarm. Der austauschbare Score und die allenfalls passable handwerkliche Komponente untermauern indes die Unerfahrenheit von Pigden, welcher es nicht genügend versteht, seiner tauglichen Grundidee die notwendige Skurrilität zu verpassen.
Er hat so seine charmanten Momente, jedoch fällt "I Survived a Zombie Holocaust" unterm Strich nur leidlich unterhaltsam aus, da es im Gesamtbild an Kreativität und frischen Ideen fernab zahlreicher Genrekonventionen mangelt.
Im Vergleich zu Jacksons "Bad Taste" deutlich kurzweiliger, doch von "Braindead" hätte er sich merklich ein paar dicke Scheiben abschneiden sollen...
Knapp
6 von 10