Review

Giorgio Ferronis "Königstiger vor El Alamein" aus dem Jahre 1968 ist ein weiteres Paradebeispiel für jene zahlreichen, zumeist billigen italienischen Kriegsfilm-produktionen, die vor allem in den 60er-Jahren den Markt überschwemmten. Wie gewohnt zeichnen platter Heroismus und stumpfsinnige aber "saubere" Action auch Giorgio Ferronis Beitrag zur filmischen und offenbar auch seelischen Aufarbeitung des italienischen Versagens während des 2. Weltkrieges den "Königstiger" aus.
Abgesehen vom unpassenden Titel hat der Film dann auch nicht wirklich viel Aufregendes zu bieten. Anhand einer im Wüstennirgendwo eingegrabenen deutsch/italienischen-Fallschirmjäger-Einheit wird die entscheidende Schlacht zwischen dem deutschen Afrika Korps unter Feldmarshall Rommel und seinem ärgsten Gegenspieler, Sir Bernard Montgomerys 8.Armee in groben, kaum über den Tellerrand der Stellung hinausgehenden Zügen wiedergegeben. Tiefgreifende Analysen der Gesamtlage oder intelligente Dialoge sind dabei freilich nicht vorzufinden. Vielmehr beschränkt sich "Königstiger vor El Alamain" auf eine Aneinanderreihung von verlustreichen Angriffen der Briten und gefährlichen Stoßtrupps der Achse, was im Klartext heisst: Action ohne Ende - einzig hin und wieder unterbrochen durch wenige Szenen in den Hauptquartieren der jeweiligen Befehlshaber und kernige, heroisierende Dialoge der Marke "Halten bis Entsatz kommt". So klischeebeladen und einseitig die einzelnen Charaktere dabei auch sein mögen, sie wirken immerhin nicht unfreiwillig komisch oder fallen durch besonders mieses Schauspiel auf. Rein unter diesem Aspekt betrachtet insgesamt eine doch solide Darbietung zumal sowohl "Monty" als auch Wüstenfuchs Rommel meiner Meinung nach sehr glaubhaft präsentiert werden.

Die Action selbst ist recht nett anzusehen, wenn gleich sie das Grauen des Krieges nicht zeigen will und vielmehr den klassischen Heldenkampf - und Tod zelebriert. Kampf bis zur letzten Patrone, überrollen lassen und mit Haftbomben angreifen, erst dann gehts erhobenen Hauptes, den Rsepekt des Gegners geniessend in Gefangenschaft.
Daß beim entscheidenden Durchbruchsversuch nur Papp-Panzer zerschossen werden, stört eigentlich kaum, passt es doch wunderbar ins aus heutiger Sicht relativ trashige und einfältige Erscheinungsbild des völlig humorlosen Streifens.
Letztenendes fürchterlich banal, so unterhält "Königstiger vor El Alamain" - entsprechende Erwartungshaltung vorrausgesetzt - dank gut gemachter Action und solider Darstellerleistungen doch ordentlich. Sein Geschichtswissen sollte man hieran allerdings nicht unbedingt nähren.. ;)

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