Review

Fataway Camp


Dicke Leute in Hollywood, egal ob Kinder oder Erwachsene, werden oft seit eh und je als Lachnummern, Sidekicks, Füllmaterial genommen - „Heavyweights“ ist ein Paradebeispiel, dass es auch erfolgreich anders gehen kann. Aber nicht nur wegen diesem Brechen mit der traurigen Norm ist diese Kultkomödie mitten aus den 90ern ein Favorit unter Fans und damaligen Kindern aller Gewichtsklassen... In der pfiffigen Außenseiter-Comedy wird ein dicker Junge in ein Sommercamp für übergewichtige Teenager geschickt. Doch eigentlich wird es eher so geführt, dass die runden Kids dort einen Sommer lang Spaß, Sonne und (gut versteckte und gebunkerte) Süßigkeiten verzehren, eine unvergessliche, leichte Zeit haben - doch als ein wilder Fitnessguru (Ben Stiller in einer frühen Vorzeigerolle in „Dodgeball“-Richtung) das Camp übernimmt, herrscht dort plötzlich ein anderer Wind...

„Heavyweights“ lacht mit seinen Pfundskerlen, nicht über sie. Das ist erstmal das Wichtigste und keine Selbstverständlichkeit in der (Film-)Welt, das ist der Kern aller Sympathien, die dieser runden Sache nur so zufliegen, damals wie heute. Der junge Judd Apatow hat geschrieben, das zahlt sich aus, das gibt dem Ganzen ein Gefühl, seiner Zeit ziemlich voraus gewesen zu sein. Zudem sind die Jungs durch die Bank top drauf, hatten fühlbar eine gute Zeit, verbinden Nachdenklichkeit, Lust am Leben und Humor immer spielerisch. Allein der Tanzabend mit den Mädels oder der finale Wettbewerb gegen das konkurrierende Camp der sportlicheren Jungs sind unvergessliche Momente. Darauf dann noch eine authentische Campatmosphäre, Stiller in Killerform und das Herz am richtigen Fleck, eine unschuldig-positive Aura - fertig ist eines der witzigsten Camppics ever. 

Fazit: dick im Geschäft - der Freundschaft, des Lachens, des Sommers und des Spaßes! Ein wunderschöner, nostalgischer und lebensfroher, kindlicher Spaß, der sich gut gehalten hat. Nicht endlos nachhaltig, aber auch nicht für'n hohlen Zahn. 

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