Review

Alles andere als eine 10, wäre hier nicht abgebracht. Möchte man wie ein Filmkritiker etwas finden was man kritisieren könnte, wird man sicherlich fündig. Ist man ein eingefleischter John Woo Fan und man hat sich all seine Werke zu Gemüte führt, nimmt man ihm nichts übel, da es meiner Meinung nach nichts gibt, was man kritisieren könnte. Ich werde sicherlich nicht nach 29 Jahren anfangen, den Film in seine Einzelteile zu zerlegen.

Wie schon neulich bei "Walking Tall - Auf eigene Faust", verdient auch dieser erstklassige Actioner eine ordentliche Bewertung.

John Woo!! Für sich alleinstehend, ein Echo für wahre Actionfreunde! Der gute Mann hat in seinem Leben nichts anderes gemacht, als große Actionfilme auf die Leinwände zu zaubern. Ich werde bestimmt nicht anfangen einen Film herauszupicken, der vielleicht nicht als das Meisterwerk gekürt wurde. Denn wenn dem auch nicht so ist, wie beispielsweise "The Thief" ist selbst dieser Film unterhaltsamer als der heutige Murks, der einfach so hingeklatscht wird. In diesem Film zog es John Woo vor, einmal mit Jean Claude Van Damme zusammenarbeiten zu dürfen, denn wenn auch nicht viel Insiderwissen vonnöten ist um zu wissen, dass die beiden damals richtigen Stress hatten, was ihre Vorstellungen angeht, spürt man in keinster weise etwas davon, wenn es um den Film an sich geht. John Woo legte wieder einmal sehr viel Wert darauf, dass die Action niemals überladen wirkt. Wie in jedem seiner Filme ist diese operettenhafte Inszenierung ein klares Indiz dafür, das er sich hat niemals verbiegen lassen, wenn auch viele verlauten lassen, das er für Hollywood einiges auf der Strecke liegen ließ, was seine früheren Qualitäten angeht. Meiner Meinung nach ist dieser Film in seiner Form der Kunst, einfach vollendetes Meisterwerkt. Dieser Charakter von Jean Claude Van Damme ist kein Abziehbild von 100.000 Actionfilmen. Es ist ein vom Drehbuch, durchdacht strukturierter Charakter, da jeder Charakter in einem John Woo Film, seinen festen Platz einnimmt und nicht einfach verschwindet, für einen Aufhänger um das Star potenzial zu erhöhen. Neben Jean Claude Van Damme reiht sich Lance Henriksen sowie Arnold Vosloo ein. Beide spielen ihre Rollen, mit solch einer detaillierten Bravour. Ein nuancenfeines Schauspiel und die deftig inszenierten Actionszenen, wurden durchweg mit einer erstklassigen Kameraführung zelebriert. Mit einer Flut von Weitwinkelaufnahmen, ist selbst John Woo bis heute der Gott des Actionkinos. Kein anderer Regisseur zuvor und danach hat solch eindringliche Actionfilme auf die Leindwände zaubern können.

Das Drehbuch wirkt keinesfalls zerfasert oder gefühlt 100-mal überarbeitet. Es ist eine simple, aber gut erzählte Geschichte. Auch wenn es sicherlich in der Realität so nicht passiert sein möge, ist der Aspekt des Unterhaltungswerts enorm wichtig. John Woo ließ einiges mit einfließen, womit man sich identifizieren kann. Beispielsweise die Geschichte wie es sein möge, als Obdachloser zu leben. Die Geschichte mit der Menschenjagd, war damals schon gar nicht so sehr überzogen, wie es den Anschein macht, denn Filme wie "Night Hunter" waren nicht umsonst, zu dieser Zeit ein beliebtes Geschichtskapitel für Actionfilme. Der Hauptplot greift Dinge auf, mit denen er die Handlungsstränge geschickt miteinander verbindet, ohne das Tempo auszubremsen. So steht zwar im gesamten Handlungsverlauf die Action im Vordergrund, rückt aber nicht permanent in den Vordergrund. Es gibt gewiss Szenen, wo Jean Claude Van Damme zu der Handlung etwas beizutragen hat. Das Aufeinandertreffen mit Yancy Butler und Jean Claude Van Damme verläuft anfangs etwas holprig, aber tut dem Film unheimlich gut, da das Drehbuch es vorgesehen hat, dass die beiden im gesamten Handlungsverlauf als indirektes Team agieren müssen. So wirkt der Film niemals als Überbleibsel unnötiger Charaktere. Auch Wilford Brimley hat mit Arnold Vosloo einige Szenen, wo das Schauspiel zum Tragen kommt und indessen keiner der Schauspieler in irgendeiner weise abschmiert. Es wird einem ein überdurchschnittlich gutes Schauspiel geboten, jedoch stechen Arnold Vosloo und Lance Henriksen eindeutig heraus. Ihre Art und Weise sind einfach GÖTTLICH!!!!

Die Action ist in allen Belangen, mit dem Durchflechten der Zeitlupen Szenen ein absoluter Hochgenuss, in jeglicher Hinsicht. Mögen es die brutalen Kampfszenen sein, sowie die Hetzjagden mit dem Hantieren einiger Schusswaffen, sowie Verfolgungsjagden mit Helikoptern, Pferden oder einer Motorradverfolgungsjagd die ihrer gleichen Sucht. Gerade gegen Ende hin wird einem ein Actionfest der Extraklasse geboten. Die Kulisse in der Lagerhalle gilt als eines der beliebtesten Schauorte für einen Showdown in Actionfilmen. Der Schweiß auf der Stirn von Jean Claude Van Damme, diese Stunts, das Hantieren der Waffen, diese Kampfszenen, womit alles zusammengeführt wurde, gilt für mich bis heute als einer der einprägsamsten Showdowns der Filmgeschichte. Es wird einfach der MEGAHAMMER ausgepackt, ohne jemals seinen Stil außer Acht zu lassen.

Fazit: Der mit ABSTAND beste Jean Claude Van Damme Film, da neben der Action genügend Qualitäten geboten wurden, für einen echten Kinofilm. Bis heute ein Merkmal dafür, wie ein Actionfilm auszusehen hat. Diese knapp gehaltenen Dialoge von Jean Claude Van Damme, sind dabei der absolute Knaller. Mehr bedarf es manchmal nicht, wenn man mit körperlicher Präsenz schon einiges bieten kann. Für jeden ein absolutes Muß, wenn er echte Action erleben möchte. Abschließend gibt es nur noch eines zu sagen: Hattet ihr bisher noch nicht die Gelegenheit, euch den Film anzuschauen, dann sollte das schleunigst nachgeholt werden. 10/10

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