Review

Afrika 1943 Bei einem Kommandounternehmen amerikanischer Ranger werden die Überlebenden von einem deutschen Stoßtrupp gefangengenommen. Ein Todesmarsch durch die Wüste bringt Feinde einander näher. Sie helfen sich gegenseitig und zwischen den Führern der beiden Trupps entwickelt sich fast so etwas wie eine Freundschaft. Nur wenige überleben den Todesmarsch und schließlich trennen sie sich, um zu ihren Linien zurückzukehren. Ein Jahr später in Frankreich treffen die ehemaligen Gegner wieder aufeinander. Der Amerikaner hat den Auftrag, einen Oberst zu befreien. Das Unternehmen gelingt, aber der Amerikaner wird gestellt. Und der ihn stellt, ist kein anderer als der deutsche Soldat des gemeinsamen Todesmarsches.

Von War Devils scheint es ja ein lustiges Wirrwarr an Versionen zu geben. Auf der deutschen Kriegs Collection nennt er sich allerdings Kommando Wüstenfüchse, ist mit FSK 16 gekennzeichnet, und ist deutlich geschnitten. Zu sehr sind manche Handlungssprünge offensichtlich und normalerweise dauert ein Kriegsfilm auch keine knapp 80 Minuten, zumal man hier ja quasi zwei Filme zum Preis von einem. Ziemlich genau eine Halbzeit beschäftigt sich mit dem Afrikafeldzug 1943 in Tunesien, während man dann die beiden dort kennengelernten Protagonisten 1944 nach Frankreich schickt.
Allerdings merkt man schnell, das man hier kein großes Epos vor sich hat. Regie und Kamera scheinen wenig Ahnung zu haben, wie man kleinere Scharmützel oder eine Panzerschlacht einigermaßen dynamisch präsentiert. Es wird zwar aus allen Rohren geschossen, aber man hat selten das Gefühl eines realistischen Feuergefechts, was auch die zahlreichen Explosionen angeht. Da geht ein paar Meter entfernt ein Ladykracher im Sand hoch und die Statisten stürzen malerisch in alle Richtungen zu Boden. Putzig auch wie sehr man sich bemühte auch ja die, zugegeben wirklich überraschend viele davon, Panzer auch ja nicht beschädigt (muß ja anschließend in einem Stück zum Vermieter zurück) werden. Man feuert aus allen Rohren, aber das es einen Tank aufgrund dessen mal richtig zerbröselt gibt es hier nicht.
Wie gesagt es gibt von der Handlung eine recht strikte Zweiteilung. Anfangs begleiten wir jeweils vier deutsche und US Soldaten, die sich notgedrungen in einer Höhle begegnen und arrangieren müssen. Offiziell sind die GI´s Gefangene, aber man zeigt uns hier den fairen Soldaten (sogar die Nazis sind hier keine Kinderfresser) man hilft und versorgt sich so gut es geht und erreicht nach langem Marsch durch die Wüste und unangenehmen Begegnungen mit Minen stark dezimiert die jeweiligen Verbündeten. Hier lernen wir Captain Vincent und Leutnant Meinike kennen, die dann auch zentral in Teil zwei übernommen werden.
Weniger spannend ist da der Ausflug nach Frankreich, wo unter britischen Gefangenen ein Oberst zwecks Verhör identifiziert werden soll. Dazu wird wieder eine US-Kommandoeinheit abgeordnet die zusammen mit der Resistance eben jenen befreien soll. Wie es der Deibel will sind die beiden Kommandanten just dieselben die sich 1943 schon begegnet sind, woraus der Film aber sehr wenig macht. Hier wären wirklich emotionelle Szenen möglich gewesen, aber es gibt nur ein kurzes Treffen und all der schöne Aufbau vorher verpufft ohne große Wirkung.
So bleibt am Ende doch nur ein höchst mittelmäßiger Kriegsfilm. Weder Schlachten, Darsteller oder Geschichte(n) ragen irgendwie heraus, fallen aber auch nicht durch. Es ist aber irgendwie nett, das hier nicht die übliche Schwarz/Weiß-Malerei betrieben wird.
5/10

Details
Ähnliche Filme