Review

Böse Verschlimmbesserung

Das ich die 2 Vorgänger zu den besten Horror-Filmen der letzten Jahre & zu den besten Horror-Anthologien aller Zeiten zähle, lässt sich nicht mehr revidieren. Will ich auch gar nicht. Aber dieser dritte Teil ist ganz klar ein Rückschritt. Viel wurde mutig versucht, wenig gelingt. Da wäre mir eine weitere Wiederholung lieber gewesen. Aber die Macher haben sich die Kritikerwünsche nach Abwechslung & Innovationen wohl etwas zu sehr zu Herzen genommen. Ich befinde mich also im Endeffekt eher in Richtung der Zerrisse aus Übersee als bei den hiesigen Stimmen aus Zeitschriften, dass dies der beste Eintrag in der Serie ist. Aber das ist auch wie immer Geschmacksache.

Vicious Circles: die Rahmenhandlung diesmal. Ein verrückter Eiswagen liefert sich ein Verfolgungsjagd durch L.A., in dem nach & nach die Schaulustigen auf die Straßen laufen, mit Rädern hinter her jagen & alles viral ins Netz jagen. Bis zum Finale in dem sich der VHS-Kreis etwas erzwungen schließt & das Ende der Welt eingeläutet wird!?
--> Extrem hektisch geschnitten, dabei beginnt er stark, künstlerisch & persönlich, verliert sich mit der Zeit aber. Wirklich mal etwas Anderes durch die vielen Einstellungen & Videoarten, aber nicht gelungen. Auch die einfach reingeschnittenen Segmente sind zwar überraschend, aber bei Weitem nicht so schön eingefügt wie früher. (3/10)

Dante the Great: ein schlechter Magier findet einen bösen Umhang, der wirklich zaubern kann, ihm Ruhm beschert & zudem nach Menschenfleisch lechzt. 
--> Ganz gut, wenn auch etwas cheesy & mit schlechten Effekten. Aber recht viel Action & eine nette Idee, wenn auch oft (wie allgemein bei diesem Teil) der Handheld-Cam-Stil komplett missachtet wird. In den Vorgängern wäre das Kapitel unter gegangen, hier ist es sogar überdurchschnittlich. (6,5/10)

Parallel Monsters: ein Hobbytüftler öffnet in seinem Keller ein Tor zu einem Paralleluniversum & tauscht dann mit seinem dortigen, scheinbar gleichen Ich für 15 Minuten die Welt.
--> Definitiv der beste Short & einfach eine tolle Idee, top umgesetzt. Totales Twilight Zone-Feeling & einige kranke Ideen/Wendungen ließen bei mir Hoffnung aufkeimen. (8,5/10)

Bonestorm: eine unsympathische Skaterclique fährt nach Mexiko & wird dort von ein paar Vodoopriestern & Zombies überfallen. 
Super schwach, super amateurhaft, super nervig, super lebsch & unnötig. Enttäuschung & Zeitverschwendung, sogar ohne richtiges Ende. Nur das Augenzwinkern ab & zu war gut. (3/10)

Georgeaus Vortex (nur als Bonus in dem Mediabook): undurchsichtige, künstlerisch höchst anspruchsvolle Geschichte um ermordete Frauen, eine Geheimorganisation, Rache & ein Rabenmonster?
--> Sehr eigen, erinnerte mich an ein Möchtegern-Horror-Under the Skin. Ohne Dialog, ultra stylisch, sexy Hauptdarstellerin, verschiedene Aufnahmearten, Kunst. Aber unpassend zu VHS und ich kann das Rausschneiden verstehen. (3/10)

Fazit: kein absoluter Reinfall, aber doch ein herber Rückschlag & kein würdiges, unblutiges Finale. Egal ob im Mediabook mit Georgeaus Vortex oder nicht.

Details
Ähnliche Filme