Mit „Band of Brothers“ produzieren Steven Spielberg und Tom Hanks eine Mini-Serie, die von der Art an ihren großen Erfolg „Der Soldat James Ryan“ erinnert.
Geschildert wird die Geschichte einer Fallschirmjägereinheit, die während des zweiten Weltkrieges kämpfte. Angefangen bei der Ausbildung folgt „Band of Brothers“ den jungen Männern über ihren ersten Einsatz beim Absprung in der Normandie während des D-Day, die Operation Market Garden usw. bis hin zum Kriegsende. Historische Authentizität erlangt die Serie dadurch, dass es alle dargestellten Personen wirklich gab, von denen einige noch in kurzen Interviewszenen noch über ihre Erlebnisse während des Krieges berichten.
Damit die Serie über die gesamte Laufzeit spannend bleibt, beleuchtet nahezu jede Episode eine andere Seite des Krieges: Ausbildung, Sturmangriffe, Ausharren im Schützenloch, von den eigenen Linien abgeschnitten werden usw. Zudem fokussieren die meisten Episoden immer einen bestimmten Charakter (Sani, Offizier usw.), was zusätzliche Abwechslung bringt und das Interesse aufrechterhält.
Erfreulich ist ebenfalls die realistische und packende Stimmung von „Band of Brothers“, die sowohl die Gräuel der Nazis aufdeckt, aber auch die Amerikaner nicht als reine Helden darstellt: das Leiden der deutschen Zivilbevölkerung, Exekution deutscher Gefangene durch US-Soldaten oder versehentliches Feuer auf die eigenen Leute werden ebenfalls gezeigt. Neben dieser realistischen Darstellung macht auch die filmische Umsetzung „Band of Brothers“ zu einem emotional sehr packenden Stück Fernsehen, denn die Regie und die Musik stellen die Gefühle der Soldaten packend dar, ohne dass viele Dialoge darauf verwandt werden müssen. Man erkennt schnell, wie die Truppe in dieser extremen Situation zu einer Brüderschar wurde, wie der Titel besagt.
Natürlich gibt es nicht nur ruhige, emotionale Momente, sondern oft wird natürlich auch das Kriegsgeschehen gezeigt, Teilweise geht dies eher als packende, spannende Action durch (z.B. das Erstürmen der Geschütze während des D-Day), aber teilweise werden auch Antikriegsströmungen deutlich, z.B. wenn die Männer erleben müssen, wie ihre Kameraden im Artilleriefeuer getötet werden. Zwar erreicht „Band of Brothers“ nicht die Intensität der abschreckenden ersten halben Stunde von „Der Soldat James Ryan“, doch ein weitestgehend realistisches Abbild der Kämpfe mit Erfolgen und Niederlagen bietet sich dem Zuschauer trotzdem.
Etwas Kritik muss man nur an den Episoden 7 und 8 äußern, die seltsamerweise nicht mehr ganz so packend ausfallen. Fast scheint es, als sei man vor den beiden Abschlussepisoden 9 und 10, die wieder ruhiger und dramatischer ausfallen, etwas ratlos gewesen und habe ein paar eher schwache Drehbücher verfilmt. Sicherlich sind auch Episode 7 und 8 immer noch ganz spannend, aber weitaus weniger packend als die anderen Episoden, da sie auch viele Motive der früheren Episoden noch mal wiederkäuen, ehe 9 und 10 wieder neue Elemente einbringen.
Schauspielerisch ist „Band of Brothers“ eine echte Freude, wobei der einzige bekanntere Darsteller „Friends“-Star David Schwimmer ist, der aber nur in drei Episoden mitspielt (und nur in der ersten einen großen Part hat). Ansonsten gibt es noch ein paar bekanntere Gesichter wie Donnie Wahlberg oder Neal McDonough, aber die meisten Darsteller sind gänzlich unbekannt. Doch einige Namen wie Damian Lewis oder Rick Gomez sollte man sich merken, da diese sich für höhere Aufgaben empfehlen. In Episode 8 spielt übrigens auch Tom Hanks’ Sohn Colin mit.
Trotz des kleinen Durchhängers in Episode 7 und 8 ist „Band of Brothers“ ein realistisches und spannendes Porträt des zweiten Weltkriegs geworden, das meist wirklich fesseln kann.