Review
von Cineast18
Nick, Kurt und Dale, das sympathische Chaoten-Trio aus "Kill the Boss", ist zurück. Mittlerweile haben sie sich selbstständig gemacht und wollen mit einem brandneuen Produkt ihre eigenen Bosse werden. Als sie jedoch von einem mächtigen Investor übel gelinkt werden und kurz davor stehen, ihre ganze Existenz zu verlieren, greifen sie erneut zu rabiaten Methoden: Diesmal soll eine Entführung ihre Probleme lösen. Aber wie zu erwarten, geschieht das genaue Gegenteil - ihre Pläne geraten völlig aus den Fugen.
Mit gutem Gespür für die Charaktere und treffsicheren Pointen ist auch "Kill the Boss 2" eine großartige Komödie, die für brüllende Lacher sorgt und durchgehend unterhält. Mit grandiosen Gastauftritten von Kevin Spacey (allein seine hasserfüllten Schimpftiraden aus dem Knast heraus sind unglaublich witzig), Jennifer Aniston als unheilbar sexbesessener Zahnärztin und Jamie Foxx, der seinen nicht ganz so harten Gangster mit dem üblichen Verve gibt, nimmt der Film reichlich Bezüge zum ersten Teil und erzählt die Geschichte durchaus nachvollziehbar und ebenso amüsant weiter.
Und wieder sind es dabei die eher weniger bekannten Hauptdarsteller, die das ganze Konzept problemlos tragen. Die Chemie zwischen den drei Freunden ist perfekt, ihre chaotischen Dialoge und Interaktionen sorgen für zahlreiche Lacher und haufenweise Situationskomik, wobei auch hier wieder allerlei Filmklischees hervorragend parodiert werden. Dazu kommt eine starke Inszenierung, die mit einem hippen Pop-Soundtrack für Stimmung sorgt und besonders im Schlussteil rasante Kamerafahrten zu bieten hat. So bleibt das Tempo des Films durchgehend hoch.
Mit Christoph Waltz als gewohnt charmantem Ekel und Chris Pine als dessen nicht minder freundlicherer Sohn sind auch zwei neue Stars mit an Bord, die ihre Rollen überzeugend und energiegeladen verkörpern. So bietet die Story, die anfangs verdächtig nach einer Wiederholung des ersten Teils aussieht, einige spannende Wendungen, in denen alle Darsteller ihre intensiven Momente erhalten. Auch dramaturgisch ist hier also alles auf hohem Niveau umgesetzt. Nicht zuletzt bietet das Finale eine der witzigsten und originellsten Verfolgungsjagden der jüngeren Filmgeschichte.
Da stört es auch nicht sonderlich, dass einige Details eher unglaubwürdig daherkommen und die Handlung insgesamt die gesellschaftskritische Note des Vorgängers vermissen lässt (bis auf einen Seitenhieb gegen schmutzige Wirtschaftstricks großer Konzerne). Die fehlende Tiefe wird hier locker durch irrwitzige Gags im Minutentakt überdeckt, deren Spektrum von feiner Ironie bis zu brachialem Sex-Humor reicht. "Kill the Boss 2" hat also für jeden etwas zu bieten und unterhält so von der ersten bis zur letzten Minute bestens. Wer den ersten Teil mochte, wird auch den zweiten ins Herz schließen.