Review

kurz angerissen*

erstmals veröffentlicht: 08.08.2015

Läuft einem Low-Budget-Geheimtipp sein eigener Ruf voraus, hat er es bei der voreingenommenen zweiten Welle an Zuschauern leider ungleich schwerer. „Housebound“ kann als langweilig und ereignislos empfunden werden, weil er visuell schlicht bleibt und nicht den reißerischen Out-Of-The-Box-Charakter einer Produktion wie „The Cabin In The Woods“ in sich trägt.

Man muss schon tief in den sorgsamen Aufbau einsinken, sich die Produktionsumstände bewusst machen und auf die kleinen Zeichen achten. Einen unvoreingenommenen Blick benötigt man eben, wenn man die Konfrontation mit dieser Haunted-House-Variante sucht, die bewusst ein traditionelles Setting mit modernen Gadgets kreuzt.

So pissig das Mädel in der Hauptrolle auch dreinschauen mag, so düster und sperrig das große, aber verwinkelte Haus als Kulisse wirkt, mit welcher Frequenz die (anfangs durchschaubaren, später origineller gestalteten) Jump Scares auch verschossen werden mögen, Regisseur Gerard Johnstone ist in erster Linie an komödiantischer Entladung interessiert. Die Wirkung der Pointen ist schlichtweg typisch für das Produktionsland: Mit „Black Sheep“, „Undead“ oder „5 Zimmer Küche Sarg“ wird dasselbe Humorverständnis geteilt; die Peter-Jackson-Schule nennt man das wohl.

Nicht erwarten sollte man einen neuen poststrukturellen Schub oder dergleichen; selbst als das schlichte Szenario irgendwann mit einer Backgroundstory unterfüttert wird, die Schauplätze sich zwischen die Häuserwände verschieben und am Ende die ein oder andere Überraschung getwistet wird, bleibt „Housebound“ vergleichsweise konventionell. Diesbezüglich gehört er momentan aber zu einer weniger überlaufenen Art von Horrorfilm und ist alleine deswegen schon zu begrüßen.

*weitere Informationen: siehe Profil

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