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April und Kyle verbringen zusammen mit ihren Freunden ein Partywochenende in einer kleinen Waldhütte in Echo Lake. Dass es kurz vor ihrer Anreise in dem kleinen Ort zu mysteriösen Zwischenfällen gekommen ist, wissen die Jugendlichen nicht. Am Abend, als die Party in vollem Gange ist, beobachten sie, wie ein riesiges Objekt im nahe gelegenen Wald notlandet und eine seltsame Gestalt aus den Trümmern entsteigt. Aus dem erst aufregenden Abenteuer wird aber schnell ein bitterer Kampf ums eigene Überleben. Denn die Besucher aus dem All sind nicht zu Scherzen aufgelegt.


Entführungen durch außerirdische Invasoren haben schon oft genug als Thematik für diverse Filme her gehalten und in den meisten Fällen sorgt das auch gleichzeitig für sehr spannende Unterhaltung. Nicht anders verhält es sich bei "Extraterrestrial" der unter der Regie von Colin Minihan entstanden ist, denn hier ist eine richtig gelungene Mixtur mehrerer Genres auf den Weg gebracht worden. Minihan, der wohl mit seinem Kollegen Stuart Ortiz besser unter dem Pseudonym "The Vicious Brothers" bekannt sein dürfte zeichnete mit seinem Partner auch schon für den Überraschungserfolg "Grave Encounters" verantwortlich und zeigt auch in vorliegendem Fall, das er ganz augenscheinlich über das Talent verfügt, den Zuschauer mit guten Filmen zu versorgen. Dabei scheint die Chose zu Beginn noch auf einen handelsüblichen Backwood Slasher hinaus zu laufen, der zudem auch noch mit den typischen Klischees beladen ist, denn 5 Jugendliche, ein Party Wochenende und ein einsam gelegenes Ferienhaus im Wald deuten doch ziemlich offensichtlich in eine ganz bestimmte Richtung. Nun dient die Backwood Thematik aber im Prinzip nur als Hintergrund und Schauplatz für einen waschechten SCI/Fi Grusler, der stellenweise auch mit ein wenig Härte und Kunstblut ausgestattet ist, dabei aber durchgehend auf die Entführung durch Außerirdische fokussiert ist.

Dadurch ergibt sich eine recht explosive Mischung die schon nach wenigen Minuten ein ordentliches Tempo an den Tag legt und außerdem auch noch einen stetig ansteigenden Spannungsbogen entstehen lässt. Natürlich dürfen auch diverse Klischees nicht ganz fehlen, doch diese erscheinen in der Erzählung absolut stimmig und passend, so das man hier keinerlei Grund zur negativen Kritik hat. Besonders wohlwollend fällt insbesondere der Aspekt ins Auge, das die Jugendlichen sich dieses Mal nicht so stereotyp darstellen, wie man es aus unzähligen anderen Filmen gewohnt ist. Phasenweise kommt bei der Charakter-Beleuchtung sogar eine gewisse Tiefe mit ins Spiel, was sich ganz besonders am Beispiel der Hauptfigur April (Brittany Allen) festmachen lässt die hier den Löwenanteil an den guten schauspielerischen Leistungen trägt. In einer Nebenrolle gibt es übrigens auch ein Wiedersehen mit der Ikone Michael Ironside, dessen Spielanteile aber leider nur auf ein Minimum begrenzt sind.

"Extraterrestrial" überzeugt in erster Linie durch einen dramaturgisch äußerst gelungenen Spannungsaufbau, denn während der gesamten Laufzeit von knapp 95 Minuten kommt überhaupt keine Langeweile auf. Gleichzeitig entfaltet sich eine minütlich dichter werdende Grundstimmung, in der auch fast durchgehend extrem bedrohliche Züge zu erkennen sind. Untermalt und hervor gehoben wird das Ganze von einem herrlich stimmende Score, der in den entsprechenden Passagen immer bedrohlicher anschwillt und gleichzeitig ein wichtiger Bestandteil für den insgesamt sehr guten Gesamteindruck ist. Man dürfte also seine helle Freude an diesem unterhaltsamen Genre Mix haben, der zum Ende hin jedoch augenscheinlich auf eine totale Katastrophe zusteuert. Eines der üblichen Klischees ist nämlich eine Liebesbeziehung zwischen April und ihrem Freund, doch während die langjährige Romanze zunächst schon nach einer relativ kurzen Zeitspanne aus diversen Gründen nicht mehr thematisiert wird, scheint dieser Erzählstrang zum Schluss noch einmal für einen kitschigen Showdown herhalten zu müssen. Während beim Betrachter dann allerdings schon fast Panik aufsteigt das man mit einem schnulzigen Hollywood Finale den gesamten Film zerstören würde, überrascht der Regisseur mit einer fast brachialen Wendung des Ganzen und lässt einen dadurch sogar mit einem schalen Gefühl zurück, das einen wirklich emotionalen Tiefschlag erkennen lässt.

Doch gerade dieser am Ende eingefügte Twist wertet das Geschehen meiner Meinung nach noch einmal zusätzlich auf und stattet "Extraterrestrial" mit einem bitter-bösen Schlusspunkt aus, so das dieses Werk auch noch nachhaltig in Erinnerung bleiben dürfte. Insgesamt gesehen sollte man also eigentlich zu einem überdurchschnittlich guten Gesamturteil gelangen, denn diese Geschichte beinhaltet sämtliche Zutaten für ein erstklassiges Filmerlebnis, das man sich auch gut und gern mehrmals anschauen kann.


Fazit:


Colin Minihan hat an dieser Stelle einen richtig gelungenen Beitrag abgeliefert, in dem sich Spannung, Tempo und eine gelungene Atmosphäre miteinander vereinen und so für ein tolles Gesamtbild sorgen. "Extraterrestrial" dürfte nicht nur mir sehr viel Freude bereiten, denn die Kombination von etlichen Zutaten aus verschiedenen Genres ist als absolut gelungen anzusehen.


8/10

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