Alle Kurzkommentare


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Die Gangsterdramen von Takeshi Kitano sind sich untereinander meist ziemlich ähnlich: Sie sind oft träge und lakonisch und Kitano mit seinem teigigen Gesicht steht (oder sitzt) einfach nur da und knallt ab und zu wen ab oder schlägt jemandem die Schnauze blutig. Zum Glück sticht BROTHER mal positiv heraus, u.a. auch weil er ein etwas höheres Tempo hat. Durch die Verständigungsprobleme und die kulturellen Unterschiede zwischen den Banden (-mitgliedern) kommt zusätzlich etwas Humor ins Spiel. Kitanos Figur strahlt auch tatsächlich mal eine gewisse Coolness aus mit ihrer unbeirrbaren No-Bullshit-Attitüde. Dass er allein der stets kompetente Superkiller ist und er und seine Landsleute alle anderen Gangster wie Chorknaben dastehen lassen, das muss man so akzeptieren. Um den Film voll genießen zu können, sollte man als Zuschauer viel Vorwissen über die Yakuza und deren Strukturen und Methoden mitbringen.

2

Wirklich lange habe ich mich auf diesen Film gefreut. Heute war dann der große Tag. Einhergehend mit der großen Enttäuschung! "Hana-Bi", "Violent Cop" - beides großartige, bildgewaltige Filme. "Brother" bietet diese Bilder nicht. Er besticht nicht, er fasziniert nicht, er fesselt nicht - er langweilt. Das macht diesen Film aus: pure Langeweile. Die vermutlich durch episodenhafte Schnitte entsteht, die weder künstlerisch, noch wertvoll sind. Wir erleben eine Aneinanderreihung sinnfreier Szenen, die so ausdruckslos sind wie Kitanos Mimik. Genau dieses versteinerte Gesicht wirkte in den erwähnten Filmen. Hier wirkt es wie ein deplatziertes Möbelstück in einem großen Raum. Ein richtig schlechter Film! 2/10

5

Ich kann diesen Film nur schwer bewerten. Die erste Hälfte des Film fand ich wirklich gut. Dort wirkte die Story vielversprechend, an einigen Stellen entwickelte der Film sogar lakonischen Witz. Leider gelingt es Kitano aber nicht, einen Spannungsbogen aufzubauen. In der zweiten Hälfte scheint es nur noch darum zu gehen, sich möglichst viele Finger abzuschneiden oder sich anderweitig zu verstümmeln, bzw. andere Personen. Apropros Personen: Diese bleiben viel zu farblos, ihre Motive oft diffus, deswegen fällt es auch schwer die Charaktere auseinander zu halten. Das Ende ist mal wieder typisch Kitano, es kommt wie es kommen muss. Aber bis dahin gibt es etliche Längen in der recht wirren und unstrukturiert wirkenden Story. Trotzdem hat der Film ein gewisses Etwas. Es sollte jeder selbst entscheiden, ob einem dieser Film gefällt.

9

Eine weitere Yakuza-Ballade von Kult-Regisseur Takeshi Kitano, der auch die Hauptrolle spielt. Wie die meisten Kitano-Filme zeichnet auch dieser sich durch seine Mischung aus Gewalt und Poesie aus. Auf Szenen von harter Gewalt folgen Szenen voller Ruhe und poetischer Bildersprache. Auch wirkt die Gewalt nie fehl am Platz sondern passt perfekt in den Handlungsablauf. Die Gewaltdarstellung dient der Handlung und nicht nur als Selbstzweck. Besonders gut finde ich auch hier das für Kitano irgendwie typische, tragische Ende. Auch wenn der Film nicht an Kitanos Meisterwerk Hana-Bi herankommt, so ist er wieder mal ein absolutes geniales Filmchen, das mich von der ersten bis zur letzten Minute zu begeistern weiß.

0

Brother ist einer der beeindruckensten Mafiafilme den es gibt. Er zeigt was Ehre bedeutet und was man tun muss um Ehre zu erhalten. Oft und gerade in der Yakuza bedeutet Ehre erhalten, sich zu töten um die Schande die man geleistet hat zu entschuldigen. Kitano ist einkalt und bringt seinem Bruder und dessen Möchtegernclan bei, wie man in der Szene überlebt und sich behauptet. Brother ist einer der realistischten Mafiafilme und beleuchtet die Mafia mal aus einer ganz anderen Seite. 9/10

10

Brother ist einer der besten asiatischen Filme, die ich kenne. Kitano spielt wie gewohnt sehr ruhig, aber wieder gepaart mit knallharter Brutalität. Am besten an dem Film gefällt mir der Einblick in die Yakuza Szene, die meines Erachtens auch realistisch dargestellt wird. Es wird gezeigt, das Ehre und Moral in Japan noch eine große Rolle innerhalb der Yakuza spielen. Der Film ist zwar ein Actionfilm aber Kitano hat es geschafft, diese beiden Elemente zu vereinen. Musik ist wiedermals perfekt, wie gewohnt von seinen Filmen. Die Schauspieler gefallen mir insgesamt sehr gut, vor allem Omar Epps, der am Ende seine Schauspielerqualitäten beweist. Durch den kulturellen Mix der Akteure ist dieser Film auch für nicht Asienfilmfans zu empfehlen. Einer der besten Filme des letzten Jahres.

9

Was soll man sagen, Takeshi Kitano liefert mit "Brother" erwartungsgemäß einen Film ab, der so genial nur von ihm kommen kann. Ganz Kitano-typisch ist die Grundstimmung eher ruhig, wird jedoch immer wieder von exzessiven Gewaltausbrüchen unterbrochen. "Brother" zählt definitiv zu den besten Filmen des Jahres!

8

Nachdem ich den Trailer gesehen hatte, mußte ich mir unbedingt den ganzen Film ansehen. Was mir geboten wurde, übertraf meine Erwartungen an das Hong-Kong-Kino bei weitem. "Brother" ist ein absoluter Kunst-Film, der über weite Strecken mit den kargen, in japanisch gehaltenen Dialogen auskommt. Wenn getötet wird, dann meistens mit Revolvern und aus nächster Nähe. Die Mentalität der Yakuza-Banden wird nahezu kunstvoll herausgearbeitet, die Action-Einlagen kommen so schnell, wie sie wieder vorbei sind und der Hauptdarsteller/Regisseur/Kostümschneider/... Takeshi Kitano schont auch seinen eigenen Charakter nicht. Ich kann den Film nur empfehlen - beinahe absolut sehenswert.

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