Review

Brother ist meiner Meinung nach bis heute noch Kitanos "schwächstes" Werk, sofern man dieses Wort zusammen mit dem Namen des Regisseurs überhaupt benutzen kann.

Grundsätzlich gibt es nur eine Sache, die mich an diesem Film ein bißchen stört, nämlich der Gewalt-Overkill. Grundsätzlich stehe ich auf Gewalt und fühle mich sehr durch sie unterhalten, allerdings nur dann, wenn Filme speziell darauf ausgelegt sind. In Brother behaupte ich, geht es Kitano (wieder einmal) um Yakuza-Bruderschaft-Freundschaft-Geschichten, die man durchaus mit weniger Gewalt umsetzen könnte, was er auch in diversen Machwerken unter Beweis gestellt hat.
So kommt im Vorspann des Films schon tolle Stimmung auf, wie man sie von ihm kennt, und wieder unterlegt mit der Musik eines genialen Joe Hiasashi, doch dieses stilisierte, intensive Etwas, was die Charaktere und die Bilder um sie herum in Kitanos Filmen immer versprühen, wird durch immer wieder kehrende Hardcore-Ballereien erstickt. In einer Szene auf die nächste werden immer und immer wieder Menschen erschossen oder verstümmelt, und das verbietet dem Film, sich gefühlsmäßig wirklich absolut zu entfalten.


Natürlich gebe ich dem Film immer noch 9/10 Punkte, da die schauspielerischen Leistungen natürlich beispiellos gut sind ("Ich zähl´, auf dich, Onkel!") und filmisch sonst alles in bester Kitano-Manier steht. Nur wegen oben genanntem Kritikpunkt gibts leider keine 10 Punkte. Dennoch ist der Film jedem Fan ans Herz zu legen, Nerven sollte man allerdings mitbringen - der Film ist knallhart.

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