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Tote Präsidenten, das ist dasselbe wie Asche, Moos, Kohle, Mäuse…

Brooklyn, 1968. Die zwei Freunde Skip und Anthony bereiten sich auf ihren Abschlußball vor. Die letzte Nacht muß gefeiert werden, und das endet bei Anthony damit, daß er seine bildhübsche Freundin schwängert. Die Freunde wissen, bald ist der Spaß vorbei, denn es geht nach Vietnam. Doch auch dort, in der grünen Hölle, bleiben die Jungs zusammen und überstehen alle Kriegswirren gemeinsam. Aber der Krieg hinterläßt auch bei den Überlebenden Spuren - Skip ist heroinsüchtig und hat eine Blutkrankheit, Anthony kriegt sein Leben nicht geregelt, säuft, schwängert seine Ex erneut und arbeitet als Metzgerhelfer, womit seine Freundin nicht zufrieden ist, zumal der Laden mangels Kundschaft auch noch schließen muß. Arbeitslos ist man nun und Geld muß her, und da das auf normalem Wege zu lange dauert, will man einen Geldtransporter ausrauben. Doch wie alles geht auch das schief, und wer nicht direkt beim Raub ins Gras beißt, wird verhaftet und zu lebenslänglich verurteilt.

Die Hughes-Brüder, die bereits mit „Menace II Society“ einen Ghetto-Thriller hingezaubert haben, vermischen in „Dead Presidents“ drei Genres: den schwarzen Entwicklungsfilm, das Vietnam-Movie und ein Stück Gangsterdrama. Und diese Mischung zündet wirklich gut, zumal die Dreiteilung relativ geschmeidig und ohne große Längen abgehandelt wird. Die Protagonisten werden dem Zuseher sympathisch, man kann mit ihrer Situation mitfühlen, zumal gerade im Vietnamkrieg die Hautfarbe keine Rolle gespielt hat – bei der Heimkehr aber war alles wie vorher. Die Schauspieler machen ihre Sache gut, kein schwarzes Homeboy-Getue, sondern eine realistische Darstellung des Lebens in der schwarzen Gemeinde um 1970 herum, mit all seiner Hoffnungslosigkeit und Enge.

Und auch der Actionfreund bekommt allerhand geboten. Die Kriegsszenen sind kurz und deftig, der Überfall auf den Geldtransporter mit anschließender Flucht ist rasant geschnitten und extrem blutig. Wie gesagt, ein gut sortierter Gemischtwarenladen mit fast ausschließlich schwarzer Ware, für jeden was dabei. Dazu noch ein guter Soundtrack mit Songs aus den 70ern, ein paar hübsche Mädels und eine Prise Revolution ( „Power to the People“ ), und fertig ist ein gutes Stück Kino, bei dem die Kritik an den politischen Verhältnissen und den Lebensumständen der Schwarzen in einen spannende Geschichte verpackt ist. 8/10

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