Auch wenn Independent-Filmer Marcel Walz mit seinen jungen Jahren bereits einige Projekte auf die Beine gestellt hat und handwerklich meistens solide abliefert, scheint er die guten Geschichten bereits verbraten zu haben. Die späte Fortsetzung zu "La Petite Mort" verkommt gar zur austauschbaren Nummernrevue in Sachen Splatter.
Mit Matheo (Mika Metz) und seiner Frau Jade (Micaela Schäfer) erhält das zwielichtige Etablissement "La Petite Mort" neue Besitzer, welche gerade eine Doku über ihr blutiges Treiben drehen lassen. Zahlungswillige Kunden können sich an Opfern in jeder Hinsicht austoben, doch Matheo verfolgt noch ein recht persönliches Ziel...
Bot der Vorgänger zumindest noch eine minimale Handlung mit brauchbaren Figurenzeichnungen, auch wenn sich der Aufbau stark an "Hostel" orientierte, so serviert man uns hier nur lose aneinander gereihte Segmente, welche lediglich dem Bedürfnis nach harten Gewaltdarstellungen nachgehen. Den Folteropfern begegnet man erst, wenn sich diese bereits irgendwo fixiert befinden, dazu werden nur Eckdaten eingeblendet, so dass erst gar keine Bindung, kein wirkliches Mitgefühl entstehen kann.
Zwar wird versucht, mit halbnackter Haut, etwas Tanz und einer Schwarzweiß-Einlage Abwechslung ins Folterprogramm zu bringen, doch die Abläufe wiederholen sich und bis auf das groteske Ende überrascht hier rein gar nichts, zumal die Lokalität recht eindimensional erscheint und zuviel Rotlicht zwangsläufig die schmierige Atmosphäre eines S/M-Clubs mit sich bringt.
Somit bieten die handgemachten Foltereinlagen den einzigen Anreiz für Genrefans, denn zumindest in diesem Bereich gibt es wenig anzukreiden.
Körperteile werden entfernt, ein Lötkolben und ein Korkenzieher zweckentfremdet, ein Genital abgeschnitten, Augen beseitigt, ein Mund zugenäht und Hautlappen herausgeschnitten, was sich in seiner Gesamtheit, trotz schummeriger Beleuchtung sehen lassen kann.
Darstellerisch kommen einige Mimen indes ein wenig lustlos und hölzern daher, wobei Mika Metz als Clubbesitzer recht solide performt und Micaela Schäfer natürlicher agiert als ihre Brüste je wieder sein werden. Co-Regisseur Ryan Nicholson ist in einer Nebenrolle zu sehen und auch Stammgast Annika Strauss ist wieder mit von der Partie.
Bis auf den bemerkenswerten Satz "Halt die Fotze, du Schlampe" bleibt am Ende nicht viel hängen, die Story erzeugt keine Spannung und auch Anflüge von Medienkritik sind kaum der Rede wert. Wer sich mit einer losen Aneinanderreihung von Splatterszenen zufrieden gibt, könnte dieser Fortsetzung eventuell noch etwas abgewinnen, doch wer zumindest eine Rahmenhandlung oder einen roten Faden zum Mitfiebern sucht, wird an dem blutigen Treiben kaum Freude haben.
3,5 von 10