It Follows ist für mich eine Gurke gewesen. Ich konnte dem Sujet
in keiner Form was abgewinnen.
Der Anfang gestaltet sich noch ganz interessant, aber auch hier schon eher spannungsarm. Der Auslöser für den Grusel ist schon derart primitiv und unausgegoren, dass man den Eindruck gewinnt, dass es den Machern schon selbst aufgefallen ist (durch Sex wird ein "Fluch" weitergeben, in dem ein Wesen/Geist den Sexpartner verfolgt und ihn tötet), dass sie schon selbst das Flickwerkzeug ausgepackt haben und an der Geistergeschichte rumtüfteln mussten, in dem die "Regel" jetzt so lautet,dass wenn das Wesen den neuen Sexpartner getötet hat, dann wieder den alten aufsucht und wenn der tot ist den davor usw usw....
Damit es auch mal Unterschiede gibt, kann die Gestalt immer
unterschiedliche Körper annehmen oder auch die von Bekannten des Opfers, was aber totaler Nonsens ist.Da das Wesen sich "chameleonmässig" z.B. auf dem Schulgelände als Oma in einem
langen Schlafgewand darstellt oder als Bekannte des Opfers entstellt und halb entblöst und apartisch agierend auf dieses zugeht oder mal nackt auf dem Dach steht... Also ist die Anwesendheit des Bösen immer direkt transparent. Schade, ein bißchen geschickter inszeniert, hätten sich hierdurch schöne Verwechslungsspiele ergeben. Zwar bekannt, aber immer noch spannender als das einfache auf jemanden zugehen.
Auch ist nicht bekannt warum das Wesen die Menschen töten will.
Aber so ist es auf beiden Seiten, die Clique bekommt auch keinen Backround und wenn nur oberflächiges Ankratzen von Stereotypen. Wobei die jungen Darsteller wirklich gut spielen.
Der Soundtrack ist ok, wirkt aber leider seit Drive zu oft als
Trittbrettfahrer, da der Versuch eine gewisse 80er Atmosphäre in eine moderne Zeit zu tranferieren, um dadurch ein Neo-Hybrid zu erzeugen,wie eine Modeerscheinung wirkt (z.B auch beim Film The Guest)
It Follows setzt auf oldschool, was vollkommen in Ordnung ist, aber schafft es nicht richtig, mit den Protagonisten mitzufiebern, da diese teilweise blöd agieren (blöd gemessen am schon niedriergerem Maßstab Horrorfilm)
Was ich gar nicht verstanden habe, war die prüde Inszenierung der Sexszenen. Typisch amerikanisch, mindest in kompletter Unterwäschenmontur und immer alles schön bedeckt halten.
Ein Film, desens Auslöser für den Grusel Sex ist, geht so unnatürlich und bieder mit der Inszenierung um, dass man sich fast fremdschämen muss. Dann doch lieber alles im "OFF" belassen und schön abblenden, dadurch wäre man dem 80er Charme auch wieder ein Stück näher gerückt. Die Bereitwilligkeit, dass Sex mal so gerade eben "durchgeführt" wird, wirkt auch nicht modern oder dem Zeitgeist unserer eher unverklemmten Epoche entsprechend (das will man auch gar nicht von einem Horrorfilm erwarten), sondern es wirkt Ideenlos und einfach nur als Produktion von neuen Opfern.
Unterm Strich weist der Film keinerlei Qualitäten auf, auch finde
ich ihn nicht polarisierend und die vielen guten Kritiken kann ich nicht nachvollziehen.
4,5 von 10 Punkten