kurz angerissen*
Summa summarum bleibt unter dem perfiden Deckmantel eines unterkühlten skandinavischen Kunstfilms ein wenig Neues vermittelndes Teenager-Befindlichkeitsmelodram übrig. Übernatürliches wurde schon oftmals symbolisch für das Heranwachsen angewandt, oftmals jedoch origineller kanalisiert, denkt man etwa an „Let The Right One In“ aus Schweden oder an amerikanische Filme wie „Carrie“ oder „Ginger Snaps“. Jonas Alexander Arnby sucht in der Idylle eines dänischen Fischerdorfs möglicherweise eine tiefere Bedeutung, ohne sie jemals wirklich zu ergreifen. Das würde die Leere erklären, mit der die in Zwie- und Gegenlicht getauchten Hügelfassaden als Verbindungsstücke zwischen den dialoglastigen Szenen fungieren.
Dabei ist Sonia Suhl mit ihrer leicht androgynen Ausstrahlung eine durchaus starke Hauptrollenbesetzung, die immer wieder leicht an Saoirse Ronan erinnert. Trotzdem verfehlen einige ihrer Szenen unverschuldet die gewünschte Wirkung. Bei der Disco-Szene fehlt es dem Regisseur etwa am Feingefühl; viele andere Szenen zielen darauf ab, die Entfremdung der jungen Frau von der einfachen Dorfbevölkerung zu untermauern, dabei ist gerade dies inzwischen ein Klischee, das stellvertretend für viele dänische Filme steht (Bsp. „Deliver Us From Evil“).
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