Kaum ist ein Streifen wie "Flatliners" bei den meisten Zuschauern ein wenig in Vergessenheit geraten, dreht einer wie David Gelb so etwas wie die Ausgabe 2.0. Der Stoff beschäftigt sich jedoch weniger mit Nahtod-Erfahrungen, sondern erinnert mit seinen reanimierten Lebewesen eher an eine Laborausgabe von "Friedhof der Kuscheltiere".
Einige junge Forscher um Frank (Mark Duplass) und Zoe (Olivia Wilde) experimentieren im Kellertrakt einer kalifornischen Uni mit einem Serum, welches einen klinischen toten Körper zurück ins Leben holen soll. Das Experiment mit Hund Rocky gelingt scheinbar, doch das Tier legt kurz darauf merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag. Als Zoe einen tödlichen Elektrostoß erhält, fasst Frank einen folgenschweren Entschluss...
Das Geschehen spielt sich ausschließlich in diversen Laborräumen ab und wird (glücklicherweise) nur selten mit grobkörnigen Handkamerabildern angereichert, wie etwa bei der Exposition. Natürlich sind diverse Einflüsse wie "Re-Animator", "Lucy" oder auch "Prince of Darkness" erkennbar, doch im ersten Drittel werden neben den Experimenten auch ethische Fragen über den Zeitpunkt des Todes aufgeworfen und ob das viel zitierte Weiße Licht nur die Folge eines chemischen Prozesses sei oder hier tatsächlich etwas zwischen Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt wird. Leider werden solche Themen nicht vertieft, stattdessen wird mit wissenschaftlichen Seifenblasen hantiert, was auf medizinischer Ebene viel Humbug beinhaltet.
Der eine oder andere Schockmoment sitzt immerhin, Prozesse wie Gedankenlesen, Telepathie und visualisierte Alpträume sind solide inszeniert und obgleich im letzten Drittel etwas zuviel CGI und Stroboskop-Flackern serviert werden, tun sich innerhalb der rund 83 Minuten keine Längen auf. Allerdings auch nur allzu selten spannende Momente, da es dem Geschehen an nervenaufreibenden Einlagen und blutigen Szenen mangelt und der Ablauf nichts bietet, was die deutlichen Vorbilder nicht bereits effektiver zum Ausdruck gebracht hätten.
Insofern wird das Potenzial der interessanten Ausgangslage nur in Ansätzen genutzt und obgleich tauglicher Mimen, passablem Score und okayer Kamera pendelt der Unterhaltungswert irgendwo zwischen anspruchslosen Horroreinerlei und der Wiederbelebung zahlreicher Genreeinflüsse auf mittelmäßiger Sparflamme.
Knapp
5 von 10