Zehn Jahre nachdem ein Laborvirus den Schimpansen Caesar hochintelligent und zum Befreier anderer eingesperrter Affen machte, hat genau dieser Virus die Menschen global dezimiert. Angeführt von Caesar haben die Affen in den Wäldern eine Gemeinschaft gegründet, und setzt sich dort ihre Evolution fort. Als Menschen in ihr Revier eindringen, um einer Kolonie von Überlebenden in San Francisco wieder Strom zu bringen, entstehen Spannungen auf beiden Seiten, trifft die Vernunft von Caesar und Wissenschaftler Malcolm auf aggressive Kriegstreiber.
Vor drei Jahren lieferte Rupert Wyatt mit seinem "Planet der Affen: Prevolution einen wirklich in allen Belangen überzeugenden Film ab, der gleichzeitig der Star einer neuen Trilogie darstellt. Der nun vorliegende Mittelteil entstand dann unter der Regie von Matt Reeves (Cloverfield, Let Me In) und kann leider nicht gänzlich an den hervorragenden Vorgänger anknüpfen. Zwar handelt es sich insgesamt gesehen um einen durchaus gelungenen Film, doch irgendwie wird man dennoch die ganze Zeit über das Gefühl nicht los, das es sich an dieser Stelle lediglich um einen Verbindungsteil handelt, der die Brücke zu einem hoffentlich furiosen Finale darstellt. Reeves hat zwar eine ganze Menge richtig gemacht, doch leider ist es ihm dabei nicht gelungen seiner Geschichte die nötige Tiefe zu verleihen, um an die Brillanz des ersten Teils anzuknüpfen. Die Story bietet ganz einfach keine sonderlichen Überraschungen und erscheint in einigen Passagen zudem auch ein wenig abgeflacht. Stellenweise sind diverse Ähnlichkeiten zum letzten Teil der Original-Reihe (Die Schlacht um den Planet der Affen) aus dem Jahr 1973 zu erkennen, denn auch hier kommt es zu einem unvermeidbaren Krieg zwischen den überlebenden Menschen und den Affen. Zeitlich ist das Ganze dabei 10 Jahre nach dem ersten Teil angesiedelt und 95 % der Menschheit wurde von dem sogenannten "Affen-Virus" dahin gerafft. Matt Reeves beginnt seine Erzählung im Prinzip sehr gut und der Film kommt in den ersten Minuten sogar gänzlich ohne Dialoge aus, da der Zuschauer zunächst einen etwas tieferen Einblick in das Leben der Primaten erhaschen kann, die sich tief in den Wäldern außerhalb der Großstadt ihre eigene Zivilisation aufgebaut haben.
Leicht zu durchauen ist dann der Umstand, das es ganz unweigerlich zu einer Konfrontation zwischen Mensch und Affe kommen muss und von diesem Zeitpunkt an verflacht die Geschichte leider zusehends. Die Chose wird mit allen erdenklichen Klischees beladen, was dem Gesamtbild leider nicht sehr zuträglich ist. Außerdem tritt eine weitere-und nicht unwesentliche Schwachstelle auf den Plan, die hier leider auf die gesamte Darsteller-Riege zu beziehen ist. Ein Gary Oldman kann beispielsweise in seiner eher kleinen Nebenrolle kaum überzeugen und erscheint ehrlich gesagt fast schon deplaciert, wohingegen sich Hauptdarsteller Jason Clarke lediglich durch eine kaum erklärbare Unterwürfigkeit und Demut gegenüber den Affen zu erkennen gibt. Auch der Rest der Protagonisten kann nicht unbedingt durch wirklich überzeugende Performances aufwarten, so das man letztendlich mit einem eher blassen Ensemble konfrontiert wird, was schon ein erheblicher Unterschied zum ersten Teil der Trilogie ist. Obwohl sich das jetzt alles eher negativ anhört, handelt es sich bei "Planet der Affen: Revolution" keinesfalls um einen schlechten Film, lediglich im direkten Vergleich mit dem hohen Standard des Vorgängers schneidet der Mittelteil klar schwächer ab. Dennoch gibt es natürlich auch eine Menge Sehenswertes, so sind beispielsweise die enthaltenen Kämpfe absolut erstklassig in Szene gesetzt worden und voller spektakulärer Action.
Auf diese muss man allerdings eine geraume Zeit warten, denn bis es zu der entscheidenden Schlacht kommt wird sich mit jeder Menge Nebensächlichkeiten aufgehalten. Vor allem im zweiten Film-Drittel kommen dabei die schon kurz erwähnten Anlehnungen an "Die Schlacht um den Planet der Affen" zum Vorschein und streckenweise entsteht dabei der Eindruck, das es sich fast schon um eine echte Neuauflage des fünften Teils der Original-Reihe handelt. Das will ich jetzt keinesfalls als negativen Kritikpunkt anmerken, denn insgesamt gesehen passen diese Stellen doch relativ gut in das Gesamtgefüge. Im Bezug auf die Effekte gibt es allerdings überhaupt nichts zu bemängeln, wobei in erster Linie die äußerst gelungene Animation der Primaten immer wieder ins Auge fällt. Auch die Action-Passagen gestalten sich streckenweise richtiggehend spektakulär, so das diverse andere Mankos doch einigermaßen ausgeglichen werden können. Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl für eine ausgewogenere Story und einer stärkeren Gewichtung der jeweiligen Charaktere würde sich der Film dann auch auf dem gleichen Niveau wie Teil eins ansiedeln, in vorliegender Form reicht es jedoch nur zu einem Werk, das ein wenig über dem oberen Durchschnitt einzuordnen ist.
Vielleicht ist dies in erster Linie wirklich an der Person des Regisseurs festzumachen, denn obwohl Reeves seit seinem eher durchschnittlichen Film "Cloverfield" sichtbare Fortschritte gemacht hat, scheint ihn dieses Blockbuster-Projekt dann schlussendlich doch ein wenig überfordert zu haben. An dieser Stelle handelt es sich in meinen Augen aber auf jeden Fall um nörgeln auf einem hohen Niveau, doch nach dem brillanten Einstieg in die neue Saga ist man ganz automatisch mit sehr hohen Erwartungen an diesen Teil heran gegangen, die wiederum nur streckenweise erfüllt werden können. Bleibt zu hoffen das dem geneigten "Planet der Affen-Fan" in einigen Jahren ein furioser Abschluss der Trilogie beschert wird, der die kleinen Schwächen von "Planet der Affen: Revolution" nahezu vergessen lässt. Definitiv wäre es dabei aber eine sinnvolle Sache, die Regie für den letzten Teil in andere Hände zu legen, denn Matt Reeves traue ich ehrlich gesagt keine so große Steigerung zu, das man in der Nachbetrachtung des Gesamtwerkes der Trilogie über die hier auftretenden Mankos den Mantel des Schweigens hüllen kann.
Fazit:
"Planet der Affen: Revolution" ist alles andere als ein schlechter Film, büßt allerdings durch die leicht vorhersehbare Story-Line und die maximal mittelmäßigen Charakter einige Punkte ein. Dennoch bewegt man sich hier immer noch oberhalb des üblichen Durchschnitts, kann jedoch nicht an die herausragende Qualität des ersten Teils heran reichen.
7/10