AUDITION
Schwere Kost von Takashi Miike, einerseits storymäßig sehr speziell, des weiteren schwer auf den Magen schlagend.
Der Geschäftsmann Aoyama hat sich, sieben Jahre nach dem Tod seiner Frau, entschieden wieder zu heiraten. Sein bester Freund, ein Fernsehproduzent, überredet ihn dazu, eine Audition, ein Vorsprechen, für einen fiktiven Film zu veranstalten, bei dem sich Aoyama eine entsprechende Frau aussuchen soll. Ein nicht ganz faires Unterfangen und Aoyama bekommt schon bald die Strafe für diese List. Seine Wahl fällt auf die schüchterne Asami. Offensichtlich hegen beide schon bald Gefühle füreinander, aber nach und nach tauchen die ersten Ungereimtheiten in Asamis Auftreten sowie den Spuren ihrer Vergangenheit auf. Nachdem das Paar in spe die erste Nacht miteinander verbracht hat, verschwindet sie spurlos. Seine Nachforschungen steigern sich immer mehr in einen Albtraum, bei dem die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn verschwimmen.
Der vielfach bemängelte zähe und langatmige Start stellt sich, beim Blick auf das Gesamtwerk, als angebrachtes Stilmittel dar, welches den grauenhaften Höhepunkt beim vorher fast eingeschläferten Zuschauer nur noch drastischer zur Geltung kommen lassen. Der finale Anschlag auf dessen guten Geschmack ist wirklich nicht leicht zu ertragen und dies, sowie auch die Interpretation der Geschehnisse sorgen mit Sicherheit für reichlich Gesprächsstoff. Was ist der Hintergrund und das wahre Bild des Verwirrspiels? Wer sich an offenen Fragen, drastischer Gewalt und der Darstellung der dunklen Seite der Gesellschaft nicht stört, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Ob man pro oder contra ist, dazwischen gibt es sicher nichts, wird sicherlich jeder subjektiv entscheiden…