Audition (1999)

Ruhig…viel zu ruhig…oder?

Miike Filme entführen den Zuschauer immer in eine eigenartige Welt.
Pervers, krank, brutal, blutig u.s.w. sind oftmals seine Markenzeichen.
Doch dann gibt es auch eben Filme wie Audition, wo Miike sich auf das Filmische beschränkt, versucht eine interessante Geschichte zu erzählen.

Audition startet sehr ruhig mit ruhigen stillen Bildern.
Miike arbeitet sehr viel mit Stativ und lässt die Kamera stehen und einfach laufen.
Keine wilden Spielereien und wahnsinnige Kamerafahrten, nein die Kamera fängt die vom Film ausgehende Stille und das Ruhige wunderbar ein.

So vergeht schon etwas Zeit bis der Film in die Gänge kommt und interessant wird, jedoch ist er auch in diesen Anfangsminuten nicht langweilig.

Nach und nach baut der Film mehr Spannung auf und lässt einen schon ahnen was kommen wird.

Bis dato also ein ruhiges, feinfühliges Miike Werk ohne jegliche Exzesse.
Doch dann kommen die viel berüchtigten letzten 15 Minuten.

Na ja ganz kann ich mich den ganzen Kritiken nicht anschließen.
Das gezeigte fand ich weder sehr abstoßend, noch zu hart oder sonst was.
Zwar sieht der verstümmelte Mann schon recht übel aus und kommt Miike’s kranker Kopf bei der abschließenden Folterung mal wieder absolut zum Vorschein, doch hätte ich nach den Erzählungen mehr erwartet.
Obwohl es vielleicht auch mal eine willkommene Abwechslung zu seinen anderen Werken darstellt.

Die Schauspieler machen ihre Sache recht gut, aber nicht herausragend. Durchschnittlich halt.
Der Score hingegen ist gut geworden und bietet perfekte Untermalung der gezeigten Bilder.

Miike ging bei diesem Werk mit ziemlichem Fingerspitzengefühl an die Sache was man ohne Zweifel sieht.
Inszeniert hat er so wieder Top, auch wenn er hier nicht allzu viel zu tun hatte, jedoch schafft er es eben wunderbar die Atmosphäre auf den Zuschauer zu übertragen.
Die letzten Minuten schwanken dann mal wieder zwischen Wahnvorstellungen und Realität, was es dem Zuschauer nicht gerade leicht macht.

Fazit:

Ich bin von Audition nicht ganz überzeugt.
Der Film war ohne Zweifel interessant, aber hatte ich nach den tollen Kritiken mehr erwartet.
Trotzdem bin ich froh dieses Miike Werk gesehen zu haben und kann es auch durchaus weiterempfehlen.
Jedoch sollte man sich auf einen ruhigen Film einstellen der, je nach Empfinden, in den letzten Minuten ziemlich hart wird.
Für mich etwas zu ruhig aber ansonsten gut.

Wertung: 7 / 10