Ohne sich an irgendetwas außer seinem Namen, Thomas, erinnern zu können, erwacht ein Junge mitten auf einer Lichtung, die von einem riesigen Labyrinth aus sich verändernden Mauern umgeben ist. Die anderen Jungs, die ihn begrüßen, ereilte einst das gleiche Schicksal: die Erinnerungen wurden gelöscht und ihr „neues“ Leben ist vom Erforschen des Labyrinths und des Überlebens darin bestimmt. In den Gängen hausen nämlich die spinnenartigen Bio-Roboter namens Griewer, die jeden jagen, der nicht des Nachts zur Lichtung zurückkehrt. Thomas, der partout nicht aufgeben will, sucht fieberhaft nach einem Ausgang und bringt sich und die anderen in große Gefahr…
Obwohl in nicht wenigen Details (Handlungsabläufe aber auch Charakterisierungen) geändert, darf man feststellen, dass Wes Balls Verfilmung des ersten Buches der dreiteiligen Science-Fiction-Jugendbuchreihe durchaus gelungen, auf seine Weise fast schon werkgetreu ist. Und wer James Dashners knapp geschriebenen, wenig ausgeschmückten „Die Auserwählten“-Romane kennt, der wird sich eh freuen, wie stimmig und atmosphärisch man das Ganze doch bebildert hat: die Lichtung als eine archaische Hüttenkulisse, wie man sie sich schon immer für „Herr der Fliegen“ vorgestellt hat, das Labyrinth eher technisch greifbar, mittels CGI sogar agierend wie eine Hauptfigur, und die Griewer sind bestes Alptraum-Futter geworden, gerade so wie es für PG-13 noch zumutbar war. Spannung wird durch genügend Action erzeugt, aber auch durch die Tatsache, dass man die Vorlage mit zunehmender Laufzeit in Richtung klassisches Duell-der-Gegenspieler hingebogen (und man Gullys im Roman nicht hinreichend erklärtes Verschwinden umgeschrieben) hat. Großes Science-Fiction-Kino im Stile düsterer Dystopien darf man von „Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“ nicht erwarten, aber alles in allem punktet dieser erste Teil der angestrebten Trilogie doch mit einem hohen Maß an Unterhaltungswerten – und das mitten im sonst so seicht ausgebügelten Teenager-in-Angst-Subgenre. Da ist die Vorfreude auf Teil zwei umso größer! Bildformat 2,35:1. Mit Dylan O’Brien, Kaya Scodelario, Aml Ameen, Will Poulter u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin