Review

Jeder kennt sie, viele mögen sie, aber noch viel mehr hassen sie. Die Rede ist von der "Police Academy", die man ja mittlerweile schon glatte 7 Mal auf der Kinoleinwand bestaunen konnte. Oder auch nicht.

Hier haben wir den ersten Teil, der nicht nur in Insiderkreisen als mit Abstand bester gilt. Na ja, was soll man schon viel über solch einen Film schreiben. Sagen wir's mal so. Vor Jahren habe ich diesen Teil schon mal gesehen, mir war aber gerade eben, als ich ihn wieder einmal ansah, keine einzige Szene mehr bekannt. Ob das gegen den Film spricht oder einfach daran liegt, dass mein Gedächtnis nicht unbedingt das Beste ist (eigentlich ist es schon recht gut), sei dahingestellt. Ich verstehe so oder so aber nicht, wieso "Police Academy" so bekannt ist. Und das ist er ja, und auch gerade wegen dieses ersten Teiles.

Ich würde mich nicht unbedingt als Fan der Reihe bezeichnen, ich finde die Filme zumindest nicht schlecht. Aber ein Gagfeuerwerk stellt der erste Teil auf jeden Fall nicht dar, denn die Charaktere sind meines Erachtens zu vorhersehbar. Das mag dann zunächst noch ganz witzig finden, aber mit der Zeit findet man es einfach nicht mehr witzig, wenn z.B. dieser eine kleine mit der dicken Hornbrille andauernd Scheiße baut. Also unabsichtlich. Dieses übertriebene "Das-ist-der-Obertrottel" nervt nach einer gewissen Zeit irgendwie.

Dass Mahoney die Hauptperson darstellt, der die Tussen aufreißen darf, ist auch nicht lange ein Geheimnis, und dass seine spätere Freundin der einzige Grund ist, dass er doch noch in der "Police Academy" bleiben will...na ja.
Ok, ich will den Film aber nicht schlecht machen, er hat sicherlich seine lichten Momente. Die sind vor allem dem genialen Jones und dem Waffennarr Tackleberry zu verdanken, die bei mir zumindest die meisten Lacher verursacht haben. Diese beiden Charaktere sind richtig innovative Ideen, finde ich.
Die Story eigentlich auch, auch wenn diese weit hergeholter und unrealistischer ist als fast alles zuvor da gewesene. Wenn man bedenkt, dass "Police Academy" ja kein Science-Fiction-Film ist. Auf jeden Fall hat die Bürgermeisterin einer amerikanischen Großstadt die Wahnsinnsidee gehabt, dass jeder, der möchte, Polizist oder Polizistin werden kann. Man muss vorher nur die Polizeiakademie besuchen und dort gute Leistungen zeigen, dann steht der Karriere als Gesetzeshüter/in nichts mehr im Wege. Dass sich dann natürlich auch eher tollpatschige, aber gleichsam sympathische Menschen auf diese Akademie begeben, ist selbstredend. Und über eben solche handelt der Film ja auch, denn selbst die Bösewichte sind eigentlich keine solchen, sie sind nicht minder unterbelichtet als die Hauptpersonen.

Dass die beiden Obersymathieträger dann natürlich die zwei sind, die den Orden verliehen bekommen, ist dann wieder Klischee pur, aber auf das achtet man hier irgendwie gar nicht richtig, es ist ja auch eine Komödie. Lustige Szenen gibt es eigentlich jede 10 Sekunden, zumindest Szenen, die lustig sein sollen. So richtig zünden aber die wenigsten, viele Charaktere hätte man sich einfach sparen können, aber da wäre der Film wohl zu kurz geworden. Über die 90 Minuten Lauflänge ist man aber durchaus gut unterhalten, Langeweile kommt nicht auf. Man kann sich "Police Academy" auch öfters ansehen, wie ich finde, auch wenn er einige negative Kritikpunkte hat. Aber schon allein die Auftritte von Tackleberry und Jones sind sehenswert. Und lachenswert.

Im Großen und Ganzen sicher eine der besseren Komödien, wenn man bedenkt, dass es so viele, aber auch so viel schlechte dieser Sorte gibt. "Police Academy" sticht unter diesen auf jeden Fall heraus, aber als etwas Besonderes würde ich ihn nicht bezeichnen. 7/10 Punkte

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